Integrationspreis
Kunstvolle Mosaike sind sein Markenzeichen
Kerpen - (red) Der Integrationspreis des Integrationsrates der Kolpingstadt
Kerpen geht in diesem Jahr an den Buirer Mosaikkünstler Michael
Müller.
Der gebürtige Sachse kam gleich nach der Wende in den Westen und vor
20 Jahren nach Kerpen. Von Beruf ist er Hochbaumeister, vergleichbar
einem Polier, und liebt nach eigenen Angaben die Beschäftigung mit
Werkstoffen.
In Ravenna erlernte er im ersten Schritt das Mosaikhandwerk und
vertiefte danach an der Akademie für Handwerk in Aachen diese Kunst
in Kombination mit Farblehre. Ganzer Stolz und beste Referenz ist sein
reich verziertes Wohnhaus am Mühlenweg in Buir.
Die siebenköpfige Jury und Integrationsratsvorsitzender Tamer
Kandemir zeichneten Müller vor allem dafür aus, dass er diese Kunst
seit 20 Jahren ehrenamtlich Kindern und Jugendlichen nahebringt und
ihre handwerklichen Fähigkeiten stärkt. „Die Kinder finden so zum
künstlerischen und gestalterischen Handwerk. Das stärkt ihr
Selbstvertrauen und vergrößert ihre Ausdrucksmöglichkeiten“,
formuliert Müller.
Was im alten Jugendzentrum Manheim begann, setzte sich an Schulen und
Kindergärten in Kerpen und weit darüber hinaus fort. An und in
vielen Gebäuden sind Mosaike zu finden, die Michael Müller gemeinsam
mit den Kindern gestaltete. Im öffentlichen Raum in Kerpen sind nun
beidseits des Platzes der Integration in Sindorf Mosaike anzutreffen:
Die Sitzgruppe „Menschliches Miteinander“, gefördert von der
Marga und Walter Boll-Stiftung, und das Mosaik Vielfalt der Kulturen,
gesponsert vom Verein Vielfalt der Kulturen. Letzteres hatte seinen
Ursprung beim Fest der Kulturen 2017 als Gemeinschaftsarbeit mit
Kindern. An der Martinusschule, der Elisabethschule und der
Mühlenfeldschule entstanden ebenfalls als Gemeinschaftsarbeiten
farblich brillante Blickfänge an den Gebäudefronten.
Daneben engagiert sich Müller gemeinsam mit seiner Frau Uta Stöttner
seit Jahren im Rahmen der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe. Sie
betreuen eine 28-köpfige Familie aus dem Irak und fühlen sich immens
bereichert durch das Vertrauen und den beruflichen und schulischen
Erfolg der Familie in Deutschland. „Wenn sich viele so einsetzen,
werden Vertriebene viel schneller heimisch und genau darauf kommt es
an,“ davon ist Michael Müller überzeugt.
Bürgermeister Dieter Spürck gratulierte dem Preisträger und dankte
ihm für sein umfassendes Engagement zugunsten der Kinder und der
Geflüchteten. Müller wartet sehnsüchtig darauf, das Preisgeld in
Höhe von 1.000 Euro für weitere ehrenamtliche Kunstprojekte
einsetzen zu können, die nun pandemiebedingt ausgesetzt sind.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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