Sauberkeit in Kerpen
Müllsünder stärker zur Kasse bitten
Kerpen - Sauberkeit in Kerpen war das Thema eines Rundgangs, zu dem die
Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK), in der aktuell 55
Gewerbetreibende der Stadt zusammengeschlossen sind, Bürgermeister
Dieter Spürck eingeladen hatte. Was kann man tun, damit Kerpen
lebenswerter wird?, lautete die übergeordnete Frage der AGK.
Weit brauchte die Gruppe mit Bürgermeister Dieter Spürck, einigen
Mitarbeitern der Stadt sowie Mitgliedern der AGK von ihrem Treffpunkt
an der Kölner Straße aus nicht gehen, um über die ersten
Missstände zu stolpern. In Höhe der Hausnummer 32 standen wochenlang
ein abgemeldetes Auto sowie ein Anhänger auf dem Seitenstreifen. Das
Auto steht inzwischen zwar nicht mehr da, wohl aber der Anhänger.
„Das ist ein echtes Ärgernis hier“, meinte Bernd Schmitz,
Mitglied der AGK und Betreiber des Capitol Theaters. Schmitz war es,
der den Rundgang initiiert hatte, nachdem das Thema Sauberkeit in der
Stadt bei der Jahreshauptversammlung der AGK heiß diskutiert wurde.
Das Thema liegt ihm sehr am Herzen: „Ich möchte, dass mein Kerpen
schön ist! Da mache ich auch mal für andere den Dreck weg!“
Mit zum schlechten Bild der Stadt würden eben auch die ewig an der
Kölner Straße stehenden abgemeldeten Autos und Anhänger beitragen.
Nicht nur vor Hausnummer 32, sondern auch an der Ecke Kölner
Straße/Broichweg. „Die Stadt kann da nicht viel machen“,
erklärte Spürck. Der Randstreifen gehöre mit zur Straße, für die
StraßenNRW verantwortlich sei. Einzig wenn die Sicherheit gefährdet
sei, könne die Stadt eingreifen. Die Stadt würde mit StraßenNRW
über das Problem sprechen, versprach Spürck.
Die Sicherheit sei auf jeden Fall an der nächsten Station des
Rundgangs gefährdet. Vor einem Grundstück in Höhe der Kölner
Straße 65 steht seit langem ein Bauzaun, der notdürftig von schon
spröde aussehenden Plastikbindern zusammengehalten wird. Auch die
dazugehörigen Betonständer sind schon teilweise weggebrochen. Auch
das würde bei der Gesprächsrunde mit StraßenNRW zum Thema gemacht.
Letzte Station des Rundgangs war die Hahnenpassage. Dort lief die
Gruppe prompt an einem unerlaubt abgestellten offenen Müllsack
vorbei, aus dem sich der Inhalt halb auf den Weg entleerte. „Wilder
Müll kostet die Stadt 200.000 Euro jährlich, der dann auf alle
Gebührenzahler umgelegt wird“, ärgerte sich Spürck. Damit nicht
anderer Müll hinzugestellt wird und so schnell „Schmuddelecken“
entstehen, appelliere die Stadt an die Bürger, wilden Müll zu
melden.
Beim Dreck, der immer wieder auf den Parkplätzen vor dem Lidl und dem
Hicret Market zu finden sei, müsse die Stadt an die Laden-Besitzer
appellieren, weil das Sauberhalten der Privatgelände in deren
Verantwortung läge.
Zum Ende des Rundgangs bedankte sich Spürck für die
„Manöver-Kritik“. Er habe einige Hausaufgaben mitgenommen. Bei
einigen der angeprangerten Missstände wolle man an die Vernunft der
Bürger appellieren. Außerdem plane die Stadt eine Erhöhung der
Bußgelder für liegengelassenen Hundekot und Zigarettenkippen, die
allerdings noch im Stadtrat beschlossen werden müsste.
Nadine Freialdenhoven, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AGK
und Betreiberin von zwei Apotheken in Kerpen war mit der Aktion
zufrieden: „Es ist gut zu wissen, dass die Stadt aktiv an den
Problemen arbeitet und es ist gut, wenn die Stadt dahinter ist,
Müllsünder zu bestrafen.“ Ihrer Ansicht nach Erhöhe das auch die
Sicherheit der Bürger in der Stadt, etwa der Älteren, die auf
herumliegendem Müll ausrutschen können. „Wir wollen doch alle in
einem schönen Umfeld leben. Das hat auch was mit Lebensqualität zu
tun.“
LeserReporter/in:Magdalena Marek aus Frechen |
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