Stadtranderholung
Ohne die freiwilligen Helfer geht es nicht
Kerpen - Die Stadtranderholung für Behinderte gibt es in Kerpen seit 30
Jahren. Dank des unentgeltlichen Einsatzes von Ehrenamtlern kommt die
Maßnahme mit einem geringen städtischen Zuschuss aus.
Gegen 7.45 Uhr setzt sich Gerd Schneider in den Kleinbus, mit dem auch
Rollstuhlfahrer transportiert werden können, ohne aus dem beräderten
Stuhl steigen zu müssen. Es sind 41 meist ältere Menschen aus dem
Stadtgebiet, die in der ersten Woche an der Stadtranderholung für
Behinderte teilnehmen, denn vier angemeldete Personen konnten
krankheitsbedingt nicht erscheinen. Wer sich für die Erholung
angemeldet hat, wird morgens Zuhause abgeholt. Das erledigen Gerd
Schneider vom DRK Kerpen/Mödrath und andere Mitstreiter vom DRK. Denn
in der Stadtranderholung beginnt der Tag mit einem gemeinsamen
Frühstück in der Mensa der Europaschule in der
Philipp-Schneider-Straße, die in den Sommerferien leer steht.
Zu den Teilnehmerinnen gehört auch Lilo Riffeler aus Blatzheim, die
an der Runde schon acht oder neun Mal teilgenommen hat, so genau hat
sie nicht gezählt. „Wir lachen viel“, beschreibt sie die
Stimmung. Sie hat sich mit Katharina Lahrmann aus Manheim-neu
angefreundet, die schon über 20 Mal dabei war.
Josef Lock aus Kerpen ist blind. Auch er war schon über 20 Mal bei
der Stadtranderholung dabei und freut sich auf die paar Tage mit
vielen Aktivitäten: „Für mich ist es etwas Besonderes. Man kommt
mit netten Leuten zusammen.“ Zum Helfer-Team gehört auch Christina
Schmitz vom DRK aus der Bereitschaft Blatzheim. „Wir stellen
zusammen mit den anderen Ortsgemeinschaften die Fahrbereitschaft“,
erklärt die junge Frau. Denn die behinderten Menschen werden
natürlich abends wieder nach Haus gebracht und auch bei Ausflügen
begleitet. Während die DRK-Helfer die Teilnehmer morgens zum
Gymnasium bringen, stehen Marlene Jansen und andere Frauen von der
Katholischen Frauengemeinschaft Mödrath bereits in der Küche und
bereiten das Frühstück. „Ich finde immer wieder welche, die
mitmachen“, erzählt Marlene Jansen. Hinterher muss gespült und
aufgeräumt werden. Die Stadtranderholung für Behinderte soll den
Menschen ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen. Ausflüge zu
einer Grillhütte, nach Holland und nach Jülich zählen zu den
Höhepunkten des Programms, das Augustus Briefs zusammengestellt hat,
der Vorsitzende des Behindertenbeirats. Interessant gestaltete sich
zudem der Besuch eines Rettungsassistenten, der mit einem
Rettungswagen vorfuhr und die Ausrüstung des Fahrzeugs erläuterte.
Mit der früheren Bürgermeisterin Marlies Sieburg ging es „auf
Adolph Kolpings Spuren“ zur Stiftskirche, wo Sieburg über das
Wirken des Kerpener Stadtpatrons berichtete. Auch Marlies Sieburg
gehört schon seit vielen Jahren zum Helfer-Team der
Stadtranderholung, das auch noch von Auszubildenden der
Stadtverwaltung verstärkt wird.
Augustus Briefs ist es wichtig, dass kein Teilnehmer aus Geldmangel
abgelehnt werden muss, denn die Stadt Kerpen bezuschusst die Maßnahme
mit 10.000 Euro, so dass die Teilnehmerbeiträge eher gering
ausfallen. Anlässlich der 30. Stadtranderholung für Behinderte lädt
der Behindertenbeirat am Samstag, 29. Juli, 11 Uhr, in die Jahnhalle
ein. Hier sollen dann einmal die freiwilligen Helfer im Mittelpunkt
stehen.
- Georg Zingsheim
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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