Petition wird Bürgermeister überreicht
Petition gegen Unterkunft für Geflüchtete in Kerpen
Kerpen (zi). Im Internet werden Unterschriften gegen eine geplante Unterkunft für Geflüchtete (ZUE) für 700 Personen in Kerpen gesammelt. Derzeit haben mehr als 900 Bürger die Petition unterstützt. Deshalb wollen die Initiatoren am Dienstag, 27. August, um 11 Uhr im Rathaus der Stadt Kerpen die Petition an Bürgermeister Dieter Spürck überreichen.
Die Planung für die Unterkunft des Landes, die in der Nähe der Humboldtstraße entstehen soll, ist bereits vom Stadtrat abgesegnet worden, jedoch ohne Bürgerbeteiligung, kritisiert Jochen Noack, Sprecher der Initiative. Spürck wurde vom Stadtrat beauftragt, die Verträge mit der Bezirksregierung Köln für die Unterkunft des Landes NRW auszuhandeln. „Wir möchten als Bürger der Stadt Kerpen gerne beteiligt werden, da die Voraussetzungen unseres Erachtens falsch gesehen werden“, sagt Noack.
Die Unterkunft solle „mitten im Lebensbereich der Bürger zwischen Wohnbereich, Tennisanlage, Kleingartenanlage, Hotel, Berufsförderungswerk, Friedhof und neuem Gymnasium“ liegen. Außerdem sei der Bereich ein sogenanntes Städtisches Entwicklungsgebiet (ISEK). Ziel der Planung ist, die Inanspruchnahme von Turn-, Mehrzweck- und Veranstaltungshallen für die Unterbringung von Flüchtlingen zu vermeiden, so dass die Hallen weiterhin für Schul-, Vereins- und kulturelle Zwecke zur Verfügung stehen, argumentiert die Stadt.
„Im Hinblick auf ähnliche Anlagen in NRW, erwarten wir ein größeres Problempotenzial“, erklärt der Sprecher, benennt dieses aber nicht konkret. Auf der Internetseite der Petition äußern Menschen zum Teil pauschale Ängste vor Überfremdung und führen ausländerfeindliche Begründungen gegen die Flüchtlingsunterkunft an.
Noack betont jedoch: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine ZUE, möchten aber an der Planung beteiligt und informiert werden.“ Die Unterbringung geflüchteter Personen sollte dezentral erfolgen, schlagen die Zeichner der Petition vor. Die Planung stehe außerdem diametral dem ISEK für das Europaviertel Kerpen Nord entgegen.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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