Heimatverein Sindorf
Prozession gegen Schweinepest

Der Vorstand des Heimatvereins mit Rainer Grohmann, Thomas Nagel, Branko Appelmann und Bert Wallraf (v. li.) brachte die Infotafel an. | Foto: Heimatverein
  • Der Vorstand des Heimatvereins mit Rainer Grohmann, Thomas Nagel, Branko Appelmann und Bert Wallraf (v. li.) brachte die Infotafel an.
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Kerpen-Sindorf - (red) Der Heimatverein Sindorf gestern und heute hat drei weitere
Infotafeln an historischen Orten in Sindorf angebracht.

Im Jahr 2019 hatte der Heimatverein die erste Infotafel am Mahnmal
„Brennende Welt“ und im letzten Jahr am Römischen Sarkophag auf
dem Sindorfer Friedhof aufgestellt. Diese Aktion wurde jetzt
fortgesetzt.

In einer Glasvitrine in der Außenwand der früheren Gaststätte
„Tönnes Häuschen“ - heute: Restaurant Alexander - an der
Erftstraße, befindet sich eine Skulptur des heiligen Antonius. Neben
der Glasvitrine wurde eine Infotafel angebracht, die über den
geschichtlichen Hintergrund des Tönnes Häuschens informiert. Die
alte Skulptur stand in einer Kapelle in der Nähe, dem sogenannten
Antonius-Häuschen und wurde 1973 gestohlen. Die alte Antoniusfigur
ist bis heute verschollen. Mit ihrem Verschwinden endete auch der alte
Brauch, am 17. Januar, dem Gedenktag des Heiligen, die
„Tönneshäuschenkirmes“ zu feiern. Historiker berichten, dass
dort früher am 17. Januar eine große Prozession der Wallfahrer zum
Antonius, der auch „Ferkes-Tünn“ genannt wurde, stattfand. Man
betete für das Gedeihen des Viehs, besonders für die Schweine, dass
sie von der Schweinepest bewahrt bleiben. Deshalb befindet sich auch
ein kleines Schwein in der Vitrine.

Der Ruf der Sindorfer „Wir wollen unseren Tönnes wiederhaben“,
fand nach zehn Jahren Gehör. Man sammelte Spenden auf dem Sindorfer
Wassermühlenfest und Alois Hamacher, der frühere Inhaber des
Tönnes-Häuschen, stockte den Spendenbetrag auf. Der Bildhauer Arnold
Koberg aus Horrem fertigte anhand alter Fotos eine neue Antoniusfigur
mit einem kleinen Schwein an, was kein leichtes Unterfangen war. 1983
bekamen die Sindorfer dann wieder einen neuen Tönnes. „Die
Tradition des Tönnes Häuschens geht bis ins zwölfte Jahrhundert
zurück“, berichtet der Heimatverein.

Die zweite Infotafel wurde an der Stelle des im Zweiten Weltkrieg
zerstörten Geburtshauses des Malers Winand Mausbach in der
Weyerstraße 55 angebracht. An der Kirche St. Ulrich wurde die dritte
Infotafel angebracht.

„Wir sind froh, dass der Heimatverein Sindorf sich immer wieder
etwas einfallen lässt, um den Sindorfern den Ort und seine Geschichte
näher zu bringen. Dass die Sindorfer Kirchen so selbstverständlich
dazugehören, freut uns sehr“, sagte Jutta Faasen, Vorsitzende des
Pfarrgemeinderates.

www. heimatverein-sindorf.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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