Willy-Brandt-Gesamtschule
Rassismus hat keinen Platz
Kerpen-Sindorf - (zi) Die Kerpener Willy-Brandt-Gesamtschule darf sich jetzt „Schule
ohne Rassismus“ nennen.
„Wir sind schon immer Multikulti gewesen“, meint Sigrid Schmoch,
Didaktische Leiterin der Willy-Brandt-Gesamtschule. Es sind wohl über
30 Nationen, die in der Kerpener Gesamtschule miteinander lernen, in
der Mensa zu Mittag essen und im Sportunterricht wettstreiten. Dass es
auch einmal zu Äußerungen kommt, die einzelne Ethnien
herabwürdigen, kommt da schnell vor. Die Schülerverwaltung wollte
dies aber nicht akzeptieren und startete die Initiative „Schule ohne
Rassismus - Schule mit Courage“, denn rund 40 Prozent der Schüler
haben einen Migrationshintergrund. Die Realschule im Schulzentrum
Horrem-Sindorf gehört bereits zu den 20 Schulen im Rhein-Erft-Kreis,
die das Siegel bekommen haben.
„Die Verleihung des Siegels ist für uns ein Auftrag“, sagte
Schulleiterin Ulrike Biehler. Das Thema sei auch im Unterricht
behandelt worden. Polen-Witze oder Ausdrücke wie
„Kartoffelfresser“ seien vorgekommen, sagte Schülersprecher Tom
Bauer, der sich mit seiner Amtsvorgängerin Celina Kleimann für die
Zertifizierung stark gemacht hat. Und dies war ein mühsamer Weg, denn
70 Prozent der rund 1.200 Schülerinnen und Schüler mussten das
Vorhaben mit ihrer Unterschrift unterstützen. In vielen Fällen
musste Überzeugungsarbeit geleistet werden.
In einem Festakt in der Aula des Schulzentrums überreichten David
Sieveking und Yvonne Rogoll als Vertreter der Aktion Courage das
Siegel „Schule ohne Rassismus“ an Schulleiterin Ulrike Biehler und
Schülersprecher Tom Bauer. Die Big Band der Schule und Schüler
hatten die Feier mit einem Szenischen Gedichtvortrag mitgestaltet. Zu
den ersten Gratulanten gehörten die Integrationsbeauftragte Annette
Seiche und der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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