Europaschule Kerpen
Rat beschließt Neubau

 Die Europaschule hat in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen gefeiert. Jetzt wurde ein Neubau für 90 Millionen Euro beschlossen. | Foto: Martina Thiele-Effertz
  •  Die Europaschule hat in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen gefeiert. Jetzt wurde ein Neubau für 90 Millionen Euro beschlossen.
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Kerpen - Der Rat der Stadt Kerpen hat einen einstimmigen Grundsatzbeschuss
zum Neubau der Europaschule gefasst. Je nach Standortwahl und in
Abhängigkeit von einer Sanierung oder einem Neubau der Sporthallen
entstehen Kosten bis zu 91 Millionen Euro. Die endgültige
Standortfestlegung soll Ende des Jahres, spätestens Anfang nächsten
Jahres beschlossen werden.

In diesem Zusammenhang ist in enger Abstimmung mit dem Sportverein
Blau-Weiß Kerpen auch die Standortfrage für das Jahnstadion
abschließend zu klären, das inklusive der erforderlichen
Sportanlagen und Sportplätze auf ein geeignetes Gelände in direkter
Nachbarschaft des neuen Standortes der Europaschule verlagert werden
soll. Für beide Maßnahmen werden im Haushaltsplanentwurf 2019/2020
entsprechende Haushaltsmittel eingestellt. Es gibt drei
Standortvarianten: das heutige Sportplatzgelände der Schule, den
Neffelbachumfluter und westlich der Lothringer Straße.

Das Europagymnasium ist mit aktuell über 2.000 Schülern und fast 200
Lehrern das größte Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Das
Schulgebäude selbst ist in keinem zufriedenstellenden baulichen
Zustand und entspricht auch aus pädagogischer Sicht nicht mehr den
heutigen Anforderungen an zeitgemäßes Lernen und Lehren. Aufgrund
des Instandsetzungsstatus und der baulich-technischen Defizite gibt es
einen nicht unerheblichen Renovierungs- und Sanierungsbedarf. Hinzu
kommt der zusätzliche Flächenbedarf durch die Wiedereinführung des
Abiturs nach 13 Schuljahren. Zusätzlich können die Voraussetzungen
für eine inklusionsfreundliche und barrierefrei Schule nicht oder nur
sehr eingeschränkt im bestehenden Gebäude geschaffen werden.  Die
Grundsatzentscheidung  ob Sanierung oder Neubau wurde seit Dezember
2016 durch den Antrag einer Privatperson auf denkmalrechtliche
Unterschutzstellung der Europaschule blockiert. Das ist den
Ratsunterlagen zu entnehmen. Die Zukunft der Schule, aber auch andere
städtebauliche Entwicklungen im Umfeld hingen maßgeblich von der
Entscheidung über die mögliche Unterschutzstellung ab. So konnte zur
dringend notwendigen Verlagerung des Fußballstadions in Kerpen keine
Entscheidung getroffen werden, da diese in unmittelbarem Zusammenhang
mit der Standortwahl für einen möglichen Neubau des Gymnasiums
steht. Im Juli teilte das Amt für Denkmalpflege im Rheinland
schließlich mit, dass die Europaschule als nicht denkmalwürdig
bewertet wird. Die VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH berät
und unterstützt die Kolpingstadt  bei den Planungen zur
Modernisierung des Europagymnasiums. In diesem Kontext wurde ein
wirtschaftlicher Vergleich durchgeführt zwischen einer Sanierung und
einem Neubau an zwei verschiedenen Standorten durchgeführt.Dieser
Vergleich kommt zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der
Betriebskosten über 30 Jahre ein Ersatzneubau unabhängig von der
Standortwahl in jedem Fall wirtschaftlicher ist als eine Sanierung im
Bestand. Hinzu kommen nicht kalkulierbare Kosten und Risiken sowie
eine erhebliche Belastung des Schulalltags durch den Lärm während
einer Sanierung. Eine konkrete Standortentscheidung kann erst dann
getroffen werden, wenn die Verhandlungen mit allen Eigentümern der
Flächen im Bereich Humboldstraße/Lothringer
Straße/Neffelbachumfluter geführt worden sind. 

- Martina Thiele-Effertz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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