Renaturierung in Kerpen
Schüler gestalteten Ufer des Neffelbachs um
Kerpen - Lehrer Markus Potes und seine Erdkundeklasse starteten mit einem
Renaturierungsprojekt am Neffelbach. Die Schüler der Kerpener
Europaschule wurden dabei von Katrin und Jens Gelderblom unterstützt.
In acht Doppelstunden wurden die Schüler der Klasse 10 von Lehrer
Markus Potes an das Thema Wasser und Gewässer herangeführt. Für die
Schüler der Europaschule Kerpen stand jedoch nicht nur theoretischer
Unterricht auf dem Plan, sondern auch eine Exkursion an den
Neffelbach. Dabei wurden sie auch von Katrin Gelderblom begleitet.
Zwei ihrer Kinder besuchen die Schule.
Durch die Untersuchung der Wirbellosen stellten die Schüler fest,
dass der Neffelbach eine Wassergüte der Stufe zwei aufweist. Zum
Abschluss der Unterrichtseinheit initiierten Potes und Gelderblom das
Projekt „Renaturierung Neffelbach“. „Unter dem Eindruck von
Fridays for Future wollen wir nicht nur demonstrieren, sondern aktiv
etwas tun“, so Gelderblom. Gemeinsam mit den Schülern wurde
geplant, welche Maßnahmen ergriffen werden können. Auch den
Schülern war es wichtig, dass sie den Anfang für das langfristig
geplante Projekt machen konnten. „Wir sind sehr glücklich. Wir
haben innerhalb von vier Wochen alle Genehmigungen vom Erftverband,
von der Unteren Wasserbehörde und von der Stadt Kerpen bekommen“,
freute sich Gelderblom.
Die 26 Schüler und ihr Lehrer wurden mit Spitzhacke, Schaufeln und
Eimern von Jens und Karin Gelderblom ausgerüstet. Das Paar führt ein
Unternehmen, das sich auf Renaturierung von Gewässern spezialisiert
hat. So konnten sie auch einen kleinen Bagger zur Verfügung stellen.
Auf einem zehn Meter langen Stück, etwa auf Höhe der Polizeistation,
wurden die Arbeiten durchgeführt. Zuerst wurde die Grasnarbe
entfernt. Hier wurden Wildblumensamen eingesät, die von der
Kolpingstadt zur Verfügung gestellt wurden. „Wir sind richtig froh
und wir loben das Engagement der Eltern, Schüler und Lehrer“, so
der stellvertretende Bürgermeister Addy Muckes.
Mit dem Bagger und mit Muskelkraft der Schüler wurde Totholz in die
Böschung eingearbeitet, um die Strömung des Baches zu verändern.
Die Stämme wurden sowohl vom Erftverband als auch von der
Kolpingstadt bereitgestellt. „Ich finde es gut, dass hier ein
Bewusstsein geschaffen wird. Der Erftverband findet es auch gut, dass
die Schule das unterstützt“, sagte Christian Gattke vom
Erftverband.
Das Europagymnasium übernimmt die Bachpatenschaft für diesen
Teilabschnitt. Nachfolgende Klassen sollen das Projekt durch
Untersuchungen und naturnahe Umgestaltung weiterführen. Langfristig
ist neben einem Insektenhotel auch die Errichtung eines Atriums mit
Sitzbänken geplant, sodass die Schüler im „grünen
Klassenzimmer“ unterrichtet werden können. „Projektlernen ist uns
ganz wichtig“, sagte Schulleiterin Tatjana Strucken mit Blick auf
Projekte wie die Renaturierung oder die Kerpener „Plastikpiraten“.
Bei Letzterem untersuchten jüngere und ältere Schüler, wie viel
Müll im Neffelbach entsorgt wurde.
- Petra Schweitzer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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