60. Todestag Berghe von Trips
Seltenen Ferrari Dino 246F1 präsentiert
Kerpen - Eine Ikone des deutschen Motorsports war Wolfgang Graf Berghe von
Trips in den 50er Jahren – bis zu seinem tragischen Unfalltod beim
Formel1-Rennen in Monza am 10. September 1961, in dem er sich die
Weltmeisterschaft sichern wollte. Zum 60. Todestag der Rennfahrlegende
bringt die Gräflich Berghe von Trips’sche Sportstiftung zu Burg
Hemmersbach nicht nur einen neuen Bildband heraus, sondern
präsentiert den Besuchern eins der Rennautos des Grafen: den Ferrari
Dino 246F1 – ein weltweit begehrtes Sammlerobjekt.
Jedes Jahr gedenkt die Gräflich Berghe von Trips’sche Sportstiftung
zu Burg Hemmersbach den Todestag des Rennfahrers mit verschiedenen
Veranstaltungen. Der 60. Todestag sollte natürlich besonders begangen
werden, unter anderem mit einem Picknick, einer Veranstaltung am
Nürburgring und einer Ausstellung in Kerpen. Corona-bedingt musste
leider vieles ausfallen. Stattfinden aber konnte eine
Gedenkveranstaltung auf Schloss Loersfeld, seit drei Jahren Sitz der
Trips’schen Stiftung.
Vor etwa 70 mit dem Renn-Grafen eng verbundenen Gästen - zu denen
unter anderem Mitglieder der Scuderia Colonia gehörten, einer von von
Trips mitgegründeten Sportfahrervereinigung - hat Jörg-Thomas
Födisch den gemeinsam mit Rainer Rossbach herausgebrachen neuen
Bildband „Taffy – Eine Hommage zum 60. Todestag von Wolfgang Graf
Berghe von Trips“ mit bisher 220 unveröffentlichten Bildern des
Grafen vorgestellt.
Auf der Gedenkfeier wurde von dem Bonner Sammler Diethelm Doll ein
originaler Sturzhelm des Grafen präsentiert. Graf Berghe von Trips
war für seine leidenschaftliche und gewagte Fahrweise bekannt, die
Folge waren zahlreiche Unfälle auf den Rennstrecken, weshalb man ihm
den Beinamen „Count Crash“ Graf Unfall verpasste.
Bei einem dieser Unfälle in Modena hatte er Glück und wurde von
einem Mechaniker aus seinem Rennauto gezogen. Zum Dank für seine
Rettung schenkte er dem Mechaniker seinen Sturzhelm, den dieser bis zu
seinem Tod verwahrt hat und den Sammler Doll in einer Auktion erworben
hat.
Viele tolle Hintergrundinformationen bekamen die Gäste der
Veranstaltung bei einer Gesprächsrunde mit den Motorsport-Kennern
Eckhard Schimpf, Julius Kruta und Philip Rathgen.
Die Sensation und das begehrteste Fotomotiv des Gedenktages aber war
der präsentierte Ferrari Dino 246F1, ein Originalauto, das Graf von
Trips 1958 das erste Mal beim Grand Prix von Porto in Portugal fuhr,
wo er Fünfter wurde. Die Geschichte des „wunderbaren Raubtiers“
stellte Dieter Streve-Mülhens vor, der selbst im Motorsport aktiv war
und als Maserati-Fahrer gern „das Fahrzeug gejagt“ hat, es aber
selten schlagen konnte.
Lange Zeit befand sich der Ferrari im Besitz von Tony Smith, dem
Manager unter anderem von Genesis, Phil Collins und Pink Floyd. Was
Dieter Streve-Mülhens in besonderer Erinnerung geblieben ist, sei die
Lautstärke des Motors: „Selbst mit Ohrstöpseln und Helm waren er
sehr laut“.
LeserReporter/in:Magdalena Marek aus Frechen |
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