Boll und Kirch
Spezialist für Filterbau baut Werk II in Sindorf
Kerpen-Sindorf - (zi) Mit dem symbolischen ersten Spatenstich stellt Boll und Kirch den
Neubau für das Werk II im Sindorfer Gewerbegebiet vor.
Die Erdarbeiten für den Neubau auf dem 36.000 Quadratmeter großen
Grundstück laufen schon auf vollen Touren. Das Unternehmen Boll und
Kirch errichtet auf einer Grundfläche von 3.300 Quadratmetern ein
weiteres Gebäude, das schräg gegenüber dem jetzigen Firmensitz
liegt.
Boll und Kirch ist weltweit führend im Bau von Filtern für
Flüssigkeiten und Gase. Vor allem in der Schiffstechnik kommen die
Systeme aus Sindorf zum Einsatz. „Mehr als 200.000 Filter haben wir
draußen im Einsatz“, erklärte Geschäftsführer Stefan Starke. In
Schiffen müssen Motorenflüssigkeiten, aber auch Meerwasser und
Abgase filtriert werden, und die Systeme des Unternehmens können den
Durchfluss kleinster Partikel verhindern. „Kein Schiff im Hafen
bläst schwarzen Rauch raus, wenn es einen Bollfilter hat“, so
Starke.
Für die Kunden in aller Welt ist eine schnelle und zuverlässige
Versorgung mit Ersatzteilen wichtig, deshalb wird der Neubau unter
anderem die Ersatzteillogistik mit über 17.000 unterschiedlichen
Ersatzteilen für Industrie- und Marinefilter beherbergen. Aber auch
das Boll und Kirch-Technikum soll in dem zweistöckigen Gebäude Platz
finden. Hier werden Testläufe für Versuchsfilter durchgeführt und
Prototypen entwickelt, denn Forschung und Entwicklung spielen in dem
Technologieunternehmen eine wichtige Rolle.
Zurzeit beschäftigt Boll und Kirch rund 700 Mitarbeiter. Vor 40
Jahren war der Betrieb aus Köln-Ehrenfeld nach Sindorf umgezogen und
ist seitdem stetig gewachsen. Auch in China haben die Experten für
Filtration ein eigenes Werk. In Kerpen ist vor allem die Marga und
Walter Boll-Stiftung bekannt, die viele soziale Projekte bezuschusst.
Bürgermeister Dieter Spürck betonte beim Spatenstich, dass er sich
angesichts wegfallender Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft über
die Erweiterung in Sindorf freut.
Architekt Ralf Utsch wies auf die umweltfreundliche Bauweise hin:
„Das Thema Nachhaltigkeit war für unsere Bauplanungen ganz
wesentlich.“ So würden „Großraumbüros entstehen, sehr
stylish“. Natürliche Kühllamellen in der Fassade sollen das
Gebäude im Sommer kühl halten, ein eigenes Blockheizkraftwerk sorgt
für Wärme und elektrischen Strom.
Inklusive geplanter Neueinstellungen ist die Inbetriebnahme des Werks
II mit rund 40 Mitarbeitern im Frühjahr 2021 geplant.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.