Axt im Schilderwald
Weniger Zeichen für mehr Sicherheit
Kerpen-Türnich - An den Schilderwald in Türnich, Balkhausen und Brüggen wird
sinnbildlich die Axt angelegt. Rund 150 Verkehrszeichen gelten als
überflüssig.
Die Bürger in Kerpen, Sindorf, Horrem und Buir haben es schon erlebt:
Überflüssige Verkehrsschilder wurden zunächst verhüllt und nach
ein paar Wochen demontiert. Denn unter Verkehrsexperten hat sich
längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass zu viele Verkehrszeichen
Autofahrer im Zweifelsfall nur verwirren. Jetzt soll das sinnvolle
Projekt der Kinderunfallkommission auch in Türnich, Balkhausen und
Brüggen fortgesetzt werden.
„Viele schlaue Köpfe haben ihre Köpfe zusammengesteckt und
überlegt, wie man mehr Verkehrssicherheit und ein schöneres Ortsbild
erreichen kann“, sagte Bürgermeister Dieter Spürck zum Auftakt der
Aktion in Brüggen. Vertreter der Stadt Kerpen, der Polizei, des ADAC
und der Straßenbaulastträger haben alle Verkehrsschilder in den drei
Orten begutachtet und ein erstaunliches Ergebnis erzielt. Von rund 400
Schildern werden gut 150 als überflüssig erachtet.
Ein typisches Beispiel für ein unnötiges Schild ist der Hinweis auf
eine Rechts-vor-links-Regelung in der Zone 30, erklärte Roman Suthold
vom ADAC. Auch viele Verkehrsschilder zu Park- und Halteverboten
sollen verschwinden und werden zunächst in einer Probephase mit einem
gelben Sack verhüllt. Wer der Ansicht ist, dass ein bestimmtes Schild
aus Gründen der Verkehrssicherheit stehen bleiben soll, der kann sich
an die Stadtverwaltung (0 22 37) 5 82 77 wenden und seine Bedenken zu
Protokoll geben. „Es ist wichtig, dass die Bürger in die Aktion mit
eingebunden werden“, meinte Suthold.
Ausgenommen von der Aktion werden Abschnitte der K23 (Brüggener
Straße außerorts Richtung Gymnich) sowie der K50 (Berrenrather
Straße/Kreisel Graf Hoensbroech-Straße), da die Experten an diesen
Stellen Verkehrsgefährdungen nicht ausschließen können.
- Georg Zingsheim
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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