Begegnungszentrum
Zentraler Anlaufpunkt soll das Café werden
Kerpen (zi). Der Abriss des Hochhauses Maastrichter Straße 5-7, das mehr als zehn Jahre lang leer gestanden hatte und zum Schandfleck verfallen war, bildete einen Meilenstein für die Entwicklung des Stadtquartiers rund um den Nordring, das seit geraumer Zeit wegen der Straßennamen als Europaviertel bezeichnet wird. Der Stadt Kerpen ist es gelungen, für den Bereich ein so genanntes „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) aufzulegen. Der Vorteil: Viele Maßnahmen im ISEK erfahren eine hohe Förderung durch das Land.
Jetzt konnte auf dem Grundstück des früheren Hochhauses der symbolische erste Spatenstich für ein Begegnungszentrum erfolgen, wenn auch mit erheblicher Verspätung. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die am Nordring seit 30 Jahren Sozialarbeit und Beratung für Migranten leistet, soll das neue Zentrum betreiben. Zentraler Anlaufpunkt soll ein Café werden. „Den Menschen im Quartier und darüber hinaus wird mit dem Begegnungszentrum ein Ort geboten, an dem Sozialarbeit, Beratung und Freizeit- sowie Vereinstätigkeiten ineinander verschmelzen“, sagte Bürgermeister Dieter Spürck. Auch mehrere Vereine und Organisationen, die Adolf-Kolping-Hauptschule, das Kerpener Netzwerk 55+ und weitere Akteure wollen hier aktiv werden.
Baulich wird sich das neue Begegnungszentrum von den verbliebenen Hochhäusern der Umgebung stark absetzen, weil der 30 mal 30 Meter große Bau eingeschossig wird. Das sei „sensationell“, bemerkte Architektin Mirjam Pell. Das barrierefreie Gebäude soll mit Steinen in verschiedenen Farbtönen verklinkert werden. Ein Jugendraum und das Café sollen große Fenster zum angrenzenden Platz erhalten, der neu gestaltet wird. Zudem wird es Büros und Sanitärräume für die Mitarbeiter geben. Auch die Mitarbeiter des Quartiersbüros sollen hier ihre Schreibtische aufstellen.
Das Café wird durch zwei weitere Räume, einen Lehrraum und einen Multifunktionsraum ergänzt. Durch eine Schiebewand lassen sich das Café und der Multifunktionsraum miteinander verbinden. Auch ein Innenhof soll Möglichkeiten der Nutzung eröffnen. Andreas Houska, Geschäftsführer des AWO-Regionalverbandes Rhein-Erft und Euskirchen, lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kerpen bei dem Projekt. Mit den Stadtwerken sei vereinbart worden, das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage auszustatten.
Die Baukosten werden aktuell auf rund 3,9 Millionen Euro veranschlagt. Da es sich um ein ISEK-Projekt handelt, erhält die Stadt Kerpen 80 Prozent der Kosten vom Land NRW erstattet. Mit der Fertigstellung wird im ersten Quartal nächsten Jahres gerechnet.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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