Mirja Boes kann auch ernst sein
Eine Komikerin mit Charme, Humor und Herz
Ich kenne Mirja Boes aus dem Fernsehen. Sie ist Komikern und lustig, Schauspielerin und Sängerin und setzt sich für Nächstenliebe ein. Mit ihrem Charme und Humor bringt sie Leute zum Lachen. Ihr Sohn sagt, sie ist ein Clown ohne rote Nase! Als ich sie getroffen habe, habe ich eine ganz andere Seite von ihr kennengelernt, die ich noch nicht kannte. Das war im Domforum beim CariTALK zum 125. Geburtstag von der Caritas, die 1897 gegründet wurde in Köln! Caritas ist Latein und heißt übersetzt Nächstenliebe. Mirja Boes sammelt Spenden für die Ukraine und verleiht ihren Tourbus, wenn sie ihn nicht braucht. Bei meinem Treffen mit Mirja Boes, habe ich mit ihr über Humor gesprochen und über Nächstenliebe.
Blatt-Gold-Reporter Ralf Faßbender:
Es freut mich, Sie oder dich heute kennenzulernen.
Mirja Boes: Du kannst ruhig Du sagen.
Blatt-Gold: Du hast gerade beim CariTALK gesagt, dass du eine Frohnatur bist. Bei dir ist das Glas nicht halb leer, sondern immer halb voll. Wenn es halb leer wäre, was wäre dann?
Mirja Boes: Dann könnte ich die Leute vielleicht nicht so gut unterhalten, dann würde ich viel grübeln und nachdenken müssen. Weil mein Glas halb voll ist, habe ich Spaß und kann das anderen Leuten weiterreichen. Es gibt auch schlimme Momente, ich glaube aber, dass Freud und Leid nah beieinander liegen und dass man das einfach miteinander verbinden muss.
Blatt-Gold: Und wie schaffst du das?
Mirja Boes: Man muss nicht morgens früh aufstehen und sagen: „Heute muss ich aber gute Laune haben“. Dann hat man wieder so einen Druck. Aber es hilft schon, wenn man manchmal sagt: Die 5 ist heute eine gerade Zahl! Und sich das mal vornimmt für einen Tag und dann gehen manche Dinge leichter. Man muss manche Dinge einfach so hinnehmen. Das ist mein Tipp. Der Pessimist und der Optimist haben beide nicht immer recht. Aber der Optimist hat das schönere Leben.
Pessimist? Optimist? Beide haben nicht immer recht. Aber der Optimist hat das schönere Leben.
Blatt-Gold: Hilft Humor bei Nächstenliebe?
Mirja Boes: Ja, definitiv! Und das ist ein Glück für meinen Job, denn Humor hilft bei allem. Humor hilft immer, wenn man mal drüber lachen kann und zwischendurch mal 5 gerade sein lässt. Das ist bei Nächstenliebe auch. Auch, wenn das Elend groß ist: Manchmal muss man einfach zusammen herzhaft lachen, dann geht es einem danach auch schon wieder ein bisschen besser.
Blatt-Gold: Wann hast du gemerkt, dass du komisch bist?
Mirja Boes: Ich bin nicht immer lustig, aber ich bin ein sehr fröhlicher Mensch und dann kann ich Leuten Freude bereiten. Sie sollen zwei Stunden loslassen, loslassen dürfen. Weg geht das Elend nicht, aber alle können mal tief durchatmen und dann geht’s weiter.
Blatt-Gold: Wie bringst du deinen Kindern bei alles untereinander zu teilen und nett und freundlich zu anderen zu sein?
Mirja Boes (lacht): Die sind ja neun und elf Jahre alt und wir haben ein ganz mieses Pädagogen-Prinzip: Wenn wir eine Sache haben, die in der Mitte durchgeschnitten werden muss, ein Schoko-Riegel zum Beispiel, dann darf der eine schneiden und der andere als erster aussuchen. Das sorgt dafür, dass der eine genau schneidet. Teilen können sie schon recht gut, aber Gerechtigkeit ist bei Kindern immer sehr wichtig.
Blatt-Gold: Wie kann man ihnen Nächstenliebe beibringen?
Ich gehe mit gutem Beispiel voran und hoffe, dass meine Kinder es nachleben.
Mirja: Vorleben. Ich gehe mit gutem Beispiel voran und hoffe, dass sie es nachleben. Meine Mutter sagt immer zu mir: „Tu Gutes und sprich drüber!“
Blatt-Gold: Manche Leute helfen nicht und schauen lieber weg. Wie reagierst du dann?
Mirja Boes: Man kann ja keinen dazu zwingen. Wenn es aktive Hilfe ist, wenn jemand direkt eingreifen muss, weil gerade auf der Straße etwas passiert, finde ich es traurig und sage: "Haben Sie das gerade nicht gesehen!?" Ich glaube aber, dass es jeder Mensch selbst empfinden muss und dass man ihn an die Hand nehmen muss und niemandem ein schlechtes Gewissen macht.
Blatt-Gold: Du hast heute Abend das Lied „Liebe gewinnt“ von der Band Brings zusammen mit Stephan Brings und Steffen Baumgart, Trainer vom 1. FC Köln gesungen
Und das singst du auch in deinem Programm. Wie bist du da drauf gekommen?
Mirja Boes: Das war als der Ukraine-Krieg ausgebrochen ist. Da habe ich mir überlegt, wie ich das in mein Programm mit reinnehmen kann. Dann kam mir dieses Lied zwischen die Finger, das ich selbst sehr sehr mag. Und weil ich selbst ein großer Brings Fan bin und es wahnsinnig gut passt zu all den Dingen, habe ich Peter Brings gefragt, ob ich das mit in mein Programm nehmen darf und er hat gesagt: „Wie könnte man das Lied schöner verwenden!? Liebe Grüße, Pitter.“
Es ist nicht schlimmer als jeder andere Krieg, aber er ist halt so nah.
Blatt-Gold: Wir haben auf Instagram gesehen, dass du Spenden sammelst für die Ukraine. Warum
ist dir das wichtig?
Mirja Boes: Das ist nicht nur für die Ukraine wichtig, die so nah an uns dran ist, dass man da noch viel besser helfen kann, als bei vielen anderen Kriegen. Es ist mir sehr wichtig, den Leute da zu helfen. Er ist nicht schlimmer als jeder andere Krieg, aber es ist halt so nah.
Blatt-Gold: Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an Inklusion denkst?
Mirja Boes: Dass alle Menschen gleich sind! Alle können immer sehr viel Spaß zusammen haben.
Blatt-Gold: In deinem Programm erzählst du viel über deine Familie und Freunde und die Leute lachen, wie viel steckt da Wahrheit drin? Ist da manches geflunkert?
Mirja Boes: Es ist manches vielleicht etwas überzogen, erzählt aber zum Leidwesen meiner Familie und Freunde, die mit im Programm vorkommen, zu 99,9 Prozent die Wahrheit.
Blatt-Gold: Nimmst du die gerne mit in dein Programm?
Mirja Boes: Ich muss ja über die Reden. Das sind die einzigen, die lustig sind, zuhause.
Blatt-Gold (lacht): Danke für das Interview!
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