Grundschule Antwerpener Straße
Gebäude wird abgerissen und neu gebaut

So sieht der Entwurf für die neue Schule aus. | Foto: Patrick Krausen

Dem Schulstandort Antwerpener Straße/Genter Straße der Abbruch und ein Neubau bevor, der zukunftsweisende Perspektiven eröffnen wird. Die alte Schule besteht aus einem Gebäudeteil an der Genter Straße sowie einem weiteren an der Antwerpener Straße inmitten von Wohnbebauung. Zwischen beiden Baukörpern sowie angrenzenden Brandwänden der benachbarten Wohnhäuser liegt im Blockinneren, der Schulhof mit drei großen alten Bäumen, die während der Bauphase besonders geschützt werden. Die enge innerstädtische Lage erfordert eine logistische Meisterleistung. Und damit wird schon der Rückbau der bestehenden Gebäude an der Antwerpener Straße sowie an der Genter Straße zu einer technisch hoch anspruchsvollen Herausforderung.

Die Baukörper der Schule liegen jeweils in einer Blockrandbebauung, umgeben von Wohnbebauung, mitten im Belgischen Viertel. Logistisch bedeutet das, alles an Material und Gerät über den innenliegenden Schulhof anfahren zu müssen. Dabei sind die alten Bäume besonders zu schützen. Nach artenschutzrechtlicher Überprüfung und Begutachtung werden einige jüngere Bäume und Sträucher im Hof sowie im Straßenland Mitte Mai 2024 entfernt. Für sie werden nach Fertigstellung des Neubaus Ersatzpflanzungen getätigt. An Stelle der beiden alten Baukörper soll ein Entwurf aus dem Büro "Architektei Mey" GmbH verwirklicht werden. Dieser wird nicht nur technisch wie energetisch hochmodern, indem etwa ein Anschluss an klimaschonende Fernwärme geschaffen werden kann. Es wird auch ungewöhnliche Lösungen aufbieten, die besonders ins Auge fallen werden.

Schulhof und Begrünung wird es sowohl in der Horizontalen (Schulhof) als auch in der Vertikalen geben. Eine Wand zum Hof wird begrünt und zudem als Spielwand nutzbar gemacht. Sie kann zum Klettern, Spielen, Sitzen und Rutschen genutzt werden. Eine weitere Besonderheit ist eine Freiluftklasse auf einer 320 Quadratmeter großen Dachfläche sowie ein Außensportfeld auf dem Dach an der Antwerpener Straße über der Turnhalle – selbstverständlich entsprechend geschützt und sogar noch mit Platz für Photovoltaikmodule. In den Außenanlagen werden zudem Außenarbeitsplätze, ein Schulgarten, ein Lernpfad sowie eine Leseterrasse verwirklicht, die sich entlang der Genter Straße erstrecken werden.

Bisher waren die Gebäudeteile nicht barrierefrei. Es gab keine Ganztagsbetreuungs-Räume, keine Versammlungsstätte und nur eine Gymnastikhalle statt einer modernen Turnhalle. Es gab kein Forum, ebensowenig eine Mensa oder wenigstens einen Speiseraum. Ebenso fehlten eine Bibliothek und Fahrradstellplätze, Außensportflächen sowie schulische Grünflächen. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 3.600 Quadratmetern im Vergleich zu anderen Grundstücken ähnlich großer Schulen sehr klein. Mit dem Neubau entstehen 10.589,69 Quadratmeter Bruttogeschossfläche – bislang verfügte die Schule nur über 3.400 Quadratmeter.

An der Antwerpener Straße befanden sich an der Stelle vor dem Zweiten Weltkrieg eine Post sowie ein Bibliotheksgebäude und dazwischen der Zugang zum Schulhof. Beide Bauwerke wurden im Zuge der Kriegshandlungen zerstört. In den 1970er Jahren wurde an gleicher Stelle eine aufgeständerte Turnhalle für die Grundschule mit angegliedertem Wohn- und Verwaltungsgebäude errichtet. Die einzelnen Nutzungen sind im Baukörper eng miteinander verzahnt und bauphysikalisch nicht voneinander zu trennen.

Zur Umsetzung eines modernen pädagogischen Raumprogramms mit Cluster-Raumgruppen nach heutigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards fehlten in den Altbauten 1.800 Quadratmeter Nutzfläche. Auch waren die unbekannten Risiken in der Machbarkeitsstudie vorab dazu zu hoch. Die Defizite und Mängel in der alten Bausubstanz waren historisch bedingt zu groß. So wurden unter anderem gravierende Brandschutztechnische sowie statische Mängel aufgrund von Materialermüdung festgestellt. Aus all diesen Gründen war eine Sanierung nicht ratsam, weshalb die Politik dann auch den Abbruch und Neubau beschlossen hat.

Im Februar 2024 war das Gebäude an ein Abbruchunternehmen übergeben worden, das zunächst eine Schadstoffsanierung durchführt, bevor die Altbauten Stück für Stück niedergelegt werden. Der Abbruch als solcher soll im dritten Quartal 2024 beginnen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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