Initiative gegen Zweckentfremdung und Dreck
Mauritiuskirchplatz soll schöner werden

Dietmar Kolvenbach brachte mit seiner Quetsch Stimmung auf den kleinen Adventsmarkt im Innenhof von St. Mauritius. | Foto: jb 
  • Dietmar Kolvenbach brachte mit seiner Quetsch Stimmung auf den kleinen Adventsmarkt im Innenhof von St. Mauritius.
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Innenstadt - (jb). Es ist ein idyllisches Plätzchen. Eigentlich. Doch Anwohner
beklagen den heruntergekommenen Platzzustand und wollen ihn mit
nachbarschaftlicher Unterstützung neu beleben. Auf Initiative des
pensionierten Lehrers Wolfgang Figgen haben sich rund 20 „Nachbarn
em Mauritiusveedel“ zusammengeschlossen, um dem Platz im Schatten
der Kirche St. Mauritius wieder neues Leben einzuhauchen.

Den Anfang machte im Oktober ein Herbstfest. Nun gab es einen kleinen
Adventsmarkt mit Glühwein- und Kuchenstand, Trödelständen und
gemeinsamen Singen weihnachtlicher Lieder im Innenhof und im
Kirchenraum von St. Mauritius.

Seit Jahren wird der eigentlich idyllisch gelegene Platz
zweckentfremdet, verkommt zum illegalen Parkplatz und zur Müllhalde.
Obdachlose schlagen auf den Kirchentreppen ihr Domizil auf, es liegen
vergammelte Matratzen herum, die Grünflächen werden als öffentliche
Toilette benutzt. Unter der Tanne vor der Kirche liegen für Passanten
deutlich sichtbar Exkremente. Der Zaun dient als Wäscheleine.

Auch von anderer Seite wird der Platz zweckentfremdet: PKW-Fahrer
haben ihn als Park-Geheimtipp für sich entdeckt. „Die parken hier
zwei Tage, bekommen ein Knöllchen für 15 Euro und kommen damit noch
deutlich billiger weg als im Parkhaus um die Ecke“, fasst Josef
Fullen das Park-Dilemma zusammen. Er lebt seit 35 Jahren im Veedel.
„Es hat sich hier sehr verändert“, findet er. Zwar räumen
Anwohner regelmäßig eigeninitiativ und ehrenamtlich die
Hinterlassenschaften der Obdachlosen und Party-Gänger weg. Doch damit
ist das Problem noch lange nicht gelöst. „Es ist wichtig, dass wir
politische Unterstützung erhalten“, sagt Wolfgang Figgen.
„Alleine sind wir mit den Problemen am Platz überfordert!“

Um dem Platz neues nachbarschaftliches Leben einzuhauchen, sind
weitere Feste geplant, unter anderem eine Karnevalssitzung im
Pfarrsaal. Es sollen ein Bücherschrank und Sitzbänke errichtet und
die Grünflächen bepflanzt werden, um dem eigentlich schönen Platz
im Schatten der Mauritiuskirche wieder Aufenthaltsqualität zu
verleihen. So wie es einmal war. Am 14. Januar um 19.30 Uhr findet das
nächste Treffen der Initiative im Pfarrsaal der Gemeinde statt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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