Anne Frank
Sonderausstelluung im NS-Dokumentationszentrum

- Die Sonderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ ist noch bis zum 1. Juli im NS-Dokumentationszentrum zu sehen.
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Innenstadt - (ha) Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Appellhofplatz
23-25) zeigt in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum e.V. Berlin und
dem Anne-Frank-Haus Amsterdam bis zum 1. Juli die Sonderausstellung
„Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“. Die Stätte zeigt
Text-, Bild- und Tondokumente aus den 1920er-Jahren bis zum Ende des
Zweiten Weltkriegs. Vom unbeschwerten Aufwachsen in der Geburtsstadt
Frankfurt am Main über die Auswanderung der Familie in die
Niederlande nach Hitlers Machtübernahme, dem Versteck vor den Nazis
bis hin zum Verrat an das NS-Regime im Sommer 1944 und den Tod im
Konzentrationslager-Bergen Belsen errichtet die Wanderausstellung eine
Brücke in die Lebensgeschichte eines Mädchens, dessen Aufzeichnungen
zu einem der meistgelesensten Bücher der Literaturhistorie wurden.
Die Veranstaltungsinitiatoren führen die Besucher zudem in die
Zukunft und verweisen auf wiedererstarkenden Fremdenhass und
Antisemitismus in einem Land, das sich Freiheit und Demokratie in die
Verfassung geschrieben hat. Um auch die jüngere Generation weiterhin
für die Thematik zu interessieren, konnten im Vorfeld 40 Schüler
für eine temporäre Ausbildung zu Ausstellungsbegleitern gewonnen
werden. Ein intensives Rahmenprogramm komplettiert die mehrwöchige
Präsentation. So wird unter anderem Anne Franks beste Freundin und
Zeitzeugin Jaqueline van Maarsen zu einem Vortrag am 17. Mai um 19 Uhr
erwartet.
„Anne Frank hat ein erschütterndes, einzigartiges Zeugnis über die
Grausamkeit des Nationalsozialismus geschaffen, das eine Warnung an
die nachfolgenden Generationen ist. Die Wanderausstellung hält die
Erinnerung an Anne Frank lebendig“, sagte Nordrhein-Westfalens
Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer in ihrer Rede. In Bezug
auf Übergriffe gegen jüdische Mitbürger oder Flüchtlinge
appellierte die Politikerin an die Zivilcourage der Bevölkerung:
„Wir dürfen derartige Geschehnisse nicht hinnehmen! Menschen, deren
Leben bedroht ist, wollen, müssen wir helfen!“
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bezeichnete Anne Frank als Symbol
des Holocaust. „Sie schreibt über ihre Ängste, aber auch über
Träume und Hoffnungen. Diese Ausstellung erzählt die Geschichte
eines jungen Mädchens aus Deutschland. Es gibt leider viele
Parallelen zur Jetzt-Zeit. Frauen und Männer fliehen vor dem IS aus
dem Irak oder vor den Taliban in Afghanistan. Auch in Deutschland gibt
es wieder einen Antisemitismus, wie zuletzt Berlin gezeigt hat. Es ist
wichtig, ein Zeichen zu setzen!“, so Scho-Antwerpes.
Die Ausstellung ist zu folgenden Zeiten geöffnet: dienstags bis
freitags 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 11 von 18 Uhr sowie am
ersten Donnerstag im Monat (außer an Feiertagen) 10 bis 22 Uhr.
Informationen unter www.nsdok.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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