Erinnerung an jüdische Schülerinnen
Verlegung von Stolpersteinen für NS-Opfer

Gunter Demnig und Mitarbeiter der Stadt verlegten unmittelbar vor dem Haupteingang der Königin-Luise-Schule Steine mit biographischen Angaben der Schülerinnen. | Foto: ha
  • Gunter Demnig und Mitarbeiter der Stadt verlegten unmittelbar vor dem Haupteingang der Königin-Luise-Schule Steine mit biographischen Angaben der Schülerinnen.
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Innenstadt - (ha) In Gedenken an ehemalige Schülerinnen, die der Willkür der
NS-Diktatur ausgeliefert waren, wurden an der Königin-Luise-Schule
fünf Stolpersteine mit biographischen Daten der Opfer verlegt.

Dabei handelt es sich um Eva Alsberg, die 1938 mit einem
Kindertransport nach England fliehen konnte, die 1943 in Auschwitz
ermordete Elsie Berg, Alice von der Heyden, die 1944 den Freitod
suchte, Hannah Liese Samuel, der 1938 ebenfalls die Flucht nach
England gelang und Lieselotte Samuel, 1942 ermordet in Auschwitz.
Ferner gedachte die Bildungseinrichtung an Charlotte Weißberg, die im
Warschauer Ghetto starb.

Zur Gedenkfeier erschienen viele der Schüler mit weißen Rosen, die
vor Ort niedergelegt wurden. Anwesend waren zudem die
Familienangehörige eines Opfers, Vertreter der Synagogengemeinde
Köln und der Stadtverwaltung sowie der Bezirksregierung. Nach der
Gedenkstunde informierte Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig die
Schüler im Rahmen eines Vortrags über die Entstehungsgeschichte des
Unterfangens. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung präsentierten
Jugendliche des Projektkurses Geschichte die Ergebnisse ihrer
sechsmonatigen Recherchen über die ehemaligen Schülerinnen. An die
Klassen, die sich zu einer Finanzierung und Pflege der Steine erklärt
hatten, wurden Patenschaftsurkunden überreicht.

„Besonders geeignet und wirksam ist es, das Thema ‚Holocaust‘ an
konkreten Einzelbeispielen zu vermitteln. Deshalb werden wir aus den
erarbeiteten Lebensgeschichten und Materialien, wie etwa Fotos und
Originaldokumente, Unterrichtsmaterialien zusammenstellen, um die
Thematik im regulären Unterricht und an Projekttagen von Klassen
erarbeiten zu lassen“, erklärt Mitinitiator und Lehrer Dirk
Erkelenz. „Unter dem Eindruck der bisherigen Arbeit haben sich
bereits 14 Schüler für den nächsten und 23 Schüler für den
übernächsten Projektkurs angemeldet, um weiter am Thema zu arbeiten.
Darüber hinaus wollen Schüler niedrigerer Klassen eine AG
einrichten“, berichtet der Pädagoge.

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