Polizei bereitet sich auf "Car-Friday" vor
Fünf Führerscheine von Autoposern beschlagnahmt
Unter dem Slogan "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning" sind am sogenannten Car-Friday (7. April) wieder landesweit uniformierte und zivile Polizisten im Einsatz, um rücksichtsloses und gefährliches Verhalten von Autofahrern zu unterbinden und Verstöße zu ahnden. Immer wieder stellen sogenannte "Autoposer" in NRW ihre teils hochmotorisierten Fahrzeuge sowie vermeintlichen "Fahrkünste" auf den Straßen zur Schau. Die leistungsstarken Motoren werden lautstark zum Aufheulen gebracht - die Autos auf Maximalleistung beschleunigt. Nicht selten finden derartige Fahrmanöver wie das bewusste Übersteuern eines Fahrzeugs (Drift) oder die Teilnahme an einem illegalen Kraftfahrzeugrennen vor einem "Event-Publikum" statt.
Erst am Sonntag (2. April) haben Polizisten auf der Inneren Kanalstraße vier "Rennfahrer" gestoppt und die Führerscheine der 20-31 Jahre alten Männer beschlagnahmt. Sie ließen zudem die Fahrzeuge, zwei über 370 PS starken BMW, einen 340 PS starken Toyota sowie einen Smart abschleppen.
Mehrere Autofahrer hatten gegen 19 Uhr den Notruf der Polizei gewählt, als die vier zunächst auf der Zoobrücke ihre Wagen bis zum Stillstand abgebremst hatten, um anschließend mit quietschenden Reifen und aufheulenden Motoren einen Rennstart zu simulieren und in Richtung Innenstadt durchzustarten.
Drei Stunden später stoppte eine Polizeistreife gegen 22 Uhr einen Kölner (20), nachdem er einen angemieteten Audi Q2 im Bereich der Neusser Straße auf über 110 km/h statt der erlaubten 50 km/h beschleunigt hatte. Der 20-Jährige musste seinen Führerschein noch an Ort und Stelle an die Beamten übergeben.
Alle fünf Fahrer erwarten nun eine Strafanzeige wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens.
Entwicklung verbotener Kraftfahrzeugrennen in Köln
Die Polizei Köln hat im Jahr 2022 insgesamt 217 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet. In 56 Fällen hatte das illegalen Rennen einen Verkehrsunfall zur Folge.
Der Leiter der Direktion Verkehr Frank Wißbaum macht daher mit Blick auf die Schwerpunktaktion am kommenden Freitag noch einmal deutlich:
"Jeden der davon überzeugt ist, die Straße sei eine Rennstrecke und das Auto müsse laut und schnell sein, ziehen wir aus dem Verkehr - denn gut gemeinte Appelle reichen in diesen Fällen nicht mehr aus. Die waghalsigen, teils hochgefährlichen Aktionen und Fahrmanöver sind leichtsinnig und rücksichtslos. Im schlimmsten Fall können die Suche nach dem Kick und das Überschätzen der eigenen fahrerischen Fähigkeiten zu schweren Unfällen führen - mit gefährlichen Folgen für Fahrer und vor allem Unbeteiligte. Wir werden auch über den "Car-Friday" hinaus keine Toleranz gegenüber Rasern und Autoposern zeigen und nichts unversucht lassen, um vor allem Fahrer zwischen 17 und 30 Jahren auf die Gefahren ihres risikoreichen Handelns hinzuweisen."
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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