Arbeit in sozialen Brennpunkten
18 Streetworker helfen Jugendlichen bei Problemen

Lasse Golob (v.l.), Elena Pfeifer und Franziska Kraft arbeiten in Köln als Streetworker. | Foto: Offizier
  • Lasse Golob (v.l.), Elena Pfeifer und Franziska Kraft arbeiten in Köln als Streetworker.
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Köln - Probleme mit den Eltern, Umgang mit Drogen oder keine Perspektive
auf ein selbstbestimmtes Lebens mit Job und eigener Wohnung?
Jugendliche in solchen Situationen fühlen sich nicht nur oft alleine
gelassen, sondern stehen auch tatsächlich wortwörtlich auf der
Straße.

Dort versuchen Kölns Streetworker sie zu erreichen, ihnen zuzuhören
und ihnen Hilfen zu vermitteln. Gestartet ist das Projekt als Teil
eines befristeten Maßnahmenpakets zur Bekämpfung der
Jugendkriminalität im Jahr 2008.

Partner im Kölner Streetwork-Projekt sind heute das städtische Amt
für Kinder, Jugend und Familie, der Kreisverband der
Arbeiterwohlfahrt sowie das Jobcenter. Seit dem 1. März 2017 gibt es
18 Planstellen für Streetworker in Köln. Rechnerisch je zwei pro
Stadtbezirk, aber die Streetworker helfen sich gegenseitig, um in den
Sozialräumen und sozialen Brennpunkten möglichst präsent zu sein.
Unterstützt wird dies durch die neue Einrichtung der
Streetwork-Points, kleine Beratungsbüros, in allen neun Stadtbezirken
mit offenen Sprechstunden.

„Die Hälfte unserer Arbeit besteht aus der aufsuchenden Arbeit“,
beschreibt Lasse Golob, Teamleiter für das rechtsrheinische Köln,
Chorweiler und Nippes, die Haupttätigkeit der Mitarbeiter, die auch
am Wochenende, in den Abendstunden, zu Silvester oder Karneval
arbeiten gehen. Mit sechs Jahren Erfahrung als Streetworker betont der
30-Jährige, dass man ihm noch nie Gewalt angedroht habe, wenn er
Jugendliche angesprochen habe.

Die Grundhaltung der Streetworker gegenüber ihren Klienten sei
geprägt von Akzeptanz. Das heißt, dass man die Probleme in den
Mittelpunkt stellt, die die Jugendlichen haben, und nicht so sehr die
Probleme, die sie machen. Lebensweltorientiertes Streetwork arbeitet
nicht an, sondern mit der Klientel. Die Teams arbeiten paritätisch
und setzen sich aus Mitarbeitern verschiedener Nationalitäten
zusammen. Die Streetworker verfügen neben Deutsch über
Sprachkenntnisse in Türkisch, Arabisch, Libanesisch, Russisch,
Französisch und Englisch.

Lasse Golob erklärt: „Jugendliche können zu uns kommen, wenn sie
bedroht werden oder nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen. Wer
mit uns kooperiert, kann nur profitieren.“

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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