Selbstironische Reise

Altentheater des Freien Werkstatt Theaters zeigt "Lebenslied"

Köln - (as). „Lebensend und Sonnenschein und dann als Rentner glücklich
sein.“ Wunderbar selbstironisch mit einem Schuss glücklich gelebter
Sentimentalität und unbändigem Spaß am Leben, präsentierte sich
das Ensemble des Altentheaters des Freien Werkstatt Theaters (FWT) bei
seinem Gastspiel im Johanniter-Stift.

Knapp eine Stunde lang spielte das 20-köpfige Ensemble eine Revue aus
seinem Stück „Lebenslied“. Ganz gleich, ob als „Hightech
Rollator“-affines Männer-Parkbank-Quartett mit Gehstock oder als
echt knackige Twisttanz-Gruppe spielten, sangen und tanzten die
Akteure für die rund 30 Senioren des Wohnheims. Mit insgesamt
„1.500 Jahre geballter Lebenserfahrung“ witzelten die
Schauspielerinnen und Schauspieler im Alter von 65 bis 89 Jahren zur
Freude ihres betagten Publikums frank und frei über Tauben füttern,
Vergesslichkeit, Prostataleiden und Gastritis.

Inszeniert wurde die Revue von Theaterleiterin Ingrid Berzau. Die
musikalische Gestaltung hatte Sabine Falter. „Für viele
Altenheimbewohner scheitert ein Theaterbesuch an der mangelnden
Mobilität. Dank der Förderung durch den Hermann-Frank-Fonds der
Stadt konnten wir aber heute das Theater zu den Bewohnern ins Heim
bringen“, freute sich Berzau. „Die Szenen des Stückes sind aus
dem Leben gegriffen und basieren auf den eigenen Erfahrungen der
Schauspieler. Themen wie Heimat, Liebe und Lebenserfüllung werden mit
unterschiedlichen theatralischen Mitteln  auf die Bühne gebracht“,
erläuterte sie weiter. Wie viel Spaß die Zuschauer insbesondere an
den alten Liedern hatten, bewiesen sie beim Mitsingen.

Das Altentheater des FWT wurde im Jahre 1979 von Edgar Seebauer und
Dieter Scholz gegründet. 1986 übernahmen Ingrid Berzau und Dieter
Scholz die Leitung das Theater. Die Ensemblemitglieder sind zwischen
65 und 91 Jahren alt. Das Stück „Lebenslied“ ist noch am 19. und
21. März im FWT (Zugweg 10) zu sehen.