Böhm ist überall
Auf den Spuren eines Baumeisters
von Priska Mielke
Wer in Köln lebt, kommt an Gottfried Böhm nicht vorbei. Der 2021 im Alter von 101 Jahren verstorbene Architekt hat überall im Stadtgebiet seine Spuren hinterlassen. Jetzt kann man auf einer neuen Webseite seine Bauten in Köln ausfindig machen und sich eine Besichtigungstour zusammenstellen.
Köln. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählt wohl die Zentralmoschee an der Venloer Straße, aber auch die Gestaltung von St. Kolumba (Kapelle Madonna in den Trümmern) und zahlreiche Kirchenbauten, die nach dem 2. Weltkrieg in Köln entstanden, tragen seine unverwechselbare Handschrift.
Wer die WDR Arkaden oder das Bezirksrathaus Kalk betritt, hat es ebenfalls mit Böhm-Bauten zu tun. Sein Markenzeichen: die Materialien Beton, Glas und Metall sowie ein raffiniertes Spiel mit Licht und Schatten, Weite und Enge.
Als erster Deutscher bekam er 1986 den Pritzker-Preis – scherzhaft auch „Architekten-Oscar“ genannt. Um noch tiefer in das Werk von Gottfried Böhm einzutauchen und den „Jahrhundertarchitekten“ auch außerhalb der Kölner Stadtgrenzen zu entdecken, gibt es seit Kurzem die Webseite www.boehmbauten.de.
Freigeschaltet wurde sie von Oberbürgermeisterin Henriette Reker in St. Anna (Schadowstraße) – natürlich in einem Böhm-Bau. Sie würdigte den Architekten in ihrem Grußwort als „Baumeister des zweiten demokratischen Köln“, der das „bauliche Fundament für eine freie Gesellschaft geliefert“ habe. Projektleiterin Elke Baccard erklärte, wie man mithilfe der neuen Webseite auf Entdeckungsreise gehen kann. Neben einem Einführungstext gibt es auf boehmbauten.de zu jedem der 31 gelisteten Bauwerke eine Abbildung mit „Steckbrief“ sowie eine Karte mit Routenplaner. Wer möchte, kann sich also seine ganz persönliche Tour auf den Spuren von Gottfried Böhm zusammenstellen und so viel über die teils extravaganten Gebäude lernen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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