Austausch der Atemschutzgeräte
Aufatmen bei der Kölner Feuerwehr?
von Serkan Gürlek
Köln. Vor mehr als einem Jahr waren Ausfälle bei den neuen und hochmodernen Atemschutzgeräten der Feuerwehr Köln aufgetreten. Nach einem Bericht dieser Zeitung wurden die gefährlichen Zwischenfälle öffentlich. Lange tappte man im Dunkeln, kommt nun die Wende?
Trotz der Tatsache, dass sowohl bei der Feuerwehr Köln, dem Hersteller Dräger als auch einer unabhängigen Prüforganisation Nachforschungen betrieben wurden, konnte die Ursache für die drei Ausfälle nicht endgültig geklärt werden. Das Lübecker Unternehmen Dräger räumte verschiedene kleinere Mängel ein und beseitigte sie, jedoch sollen diese nicht der Grund für die Ausfälle gewesen sein.
Vor wenigen Wochen erreichte die Kölner Feuerwehrleute die Nachricht, dass nun alle 800 bisherigen Atemschutzgeräte des Typs AirBoss Connect sukzessiv ausgetauscht werden sollen. Auf Nachfrage bestätigt Stadtsprecherin Simone Winkelhog den Austausch mit den Worten: „Der Austausch der Atemschutzgeräte durch die Firma Dräger erfolgt im Rahmen eines eingeleiteten Mängelbeseitigungsverfahrens zur Beseitigung von Serienmängeln an einem elektronischen Bauteil.“
Und jetzt? Die als Ersatz in Dienst gestellten Atemschutzgeräte AirBoss Active verfügen im Gegensatz zu den bisherigen digitalen Geräten über analoge Manometer, um den Druck der Pressluftflaschen abzulesen.
Auch sonst ist der Ausstattungsumfang im Vergleich sehr spartanisch. So gibt es keine Notsignalgeber, keinen Temperaturalarm oder Bewegungslos- und Sturzmelder. Heißt: Die Feuerwehr ist durch den Austausch aktuell deutlich schlechter ausgestattet als vorher.
Immerhin: Der Austausch scheint jedoch vorübergehend zu sein. So heißt es in einem internen Schreiben, das an die Kölner Feuerwehrangehörigen ging, „bis eine nachhaltige Lösung zur Beseitigung der Mängel beim AirBoss Connect vorhanden ist“, werden die neuen analogen Geräte genutzt. Aber: Die voraussichtliche Dauer ist unbekannt.
„Die Kosten werden durch die Firma Dräger getragen und sind der Feuerwehr Köln nicht bekannt“, heißt es seitens der Stadt. Jedoch dürfte der erneute Austausch der Geräte und die bisherigen umfangreichen Überprüfungen einen nicht unerheblichen Einsatz an städtischem Feuerwehrpersonal und somit Kosten verursacht haben.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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