100 Jahre "Verein Freie Volksbühne"
"Automatenbüffet" feiert Premiere

Was für ein Theater! Der Saal der Volksbühne am Rudolfplatz. | Foto: Ekkehard Florin
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Herzlichen Glückwunsch, Freie Volksbühne! Vor 100 Jahren, im März 1922, wurde der Kölner Verein gegründet. Ziel und Motto damals und heute: Kultur für alle!

von Hans-Willi Hermans


Köln.
Seit seiner Gründung hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, allen Gesellschaftsschichten einen freien und unzensierten Zugang zur Kultur zu verschaffen. Urvater dieser Idee war übrigens die freie Volksbühne in Berlin, die 1890 gegründet wurde, um auch einfachen Arbeitern Theaterbesuche ermöglichen zu können. Denn nicht vergessen: Kinos gab es damals noch nicht.
In den 1960ern übernahm die Freie Volksbühne in der Domstadt dann ein Urgestein der Kölner Theaterszene: das Millowitsch Theater. Seit 2015 firmiert das traditionsreiche Haus inzwischen unter „Volksbühne am Rudolfplatz“.
Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Vereins bringt er nun – gemeinsam mit der Volksbühne am Rudolfsplatz und dem Theater im Bauturm – ein fast vergessenes Stück auf die Bühne. Aufgeführt wird „Automatenbüffet“ aus der Feder der Autorin Anna Gmeyner aus dem Jahr 1932. Darin geht es um den Glauben an den technologischen Fortschritt, die Doppelmoral von Spießern und den heraufziehenden Nationalsozialismus.
Ensemble-Mitglied Gerd Köster hält das Stück für einen Glücksgriff: „Das ist Volkstheater im besten Sinne, es ist lustig und humorvoll, aber es hat auch Tiefe. Aktualisieren mussten wir gar nichts, es passte problemlos zu unserer Zeit – leider.“ Schauspiel-Kollegin Susanne Pätzold dagegen findet, dass Gerd Köster da etwas zu bescheiden ist: „Im Stück werden drei von Gerds Songs gesungen, die Texte hat er angepasst.“ Ein wenig rätselhaft sei ihre eigene Rolle: „Ich spiele drei Männer und eine Frau: einen ganzen Fischerverein.“

Das zwölfköpfige Ensemble, das „Automatenbüffet“ alleine im März elfmal in der Volksbühne am Rudolfplatz aufführt, stattete kürzlich der Filiale der Volksbank Köln Bonn am Ebertplatz einen Besuch ab. Diese hatte die Produktion des Jubiläumsstücks mit 5000 Euro unterstützt. Besonderes Interesse hatten Pätzold, Köster und Co. dabei am „Regiomat“ im Eingangsbereich der Bank.
Bereitwillig gaben die Bank-Mitarbeiter Sonja Kattwinkel und Peter Thomas Auskunft über die regionalen Produkte, die sich aus dem „Regiomat“ ziehen lassen – etwa den Schamong-Kaffee aus Ehrenfeld beispielsweise oder den bankeigenen Honig.
„Hobby-Imker Arved Stiller hat acht Bienenstöcke auf dem Dach der Volksbank-Zentrale am Hohenzollernring, es handelt sich also um echten ‚Volksbank-Honig‘“, sagte Peter
Thomas.
Wer sich vom Jubiläumsstück „Automatenbüffet“ in der Volksbühne selber ein Bild machen möchte, muss sich bis nach der Premiere am 5. März gedulden, denn diese ist bereits seit Wochen ausverkauft.
Alle Termine und weitere Informationen zu den zahlreichen Aktivitäten und Aktionen zum 100. Jahrestag der Freien Volksbühne Köln gibt es online auf der Homepage des Vereins unter:
volksbuehne.de

Was für ein Theater! Der Saal der Volksbühne am Rudolfplatz. | Foto: Ekkehard Florin
Sonja Kattwinkel, Gerd Köster, Susanne Pätzold und Peter Thomas (v. l.) freuen sich am „Regiomat“ über den runden Geburtstag und das Jubiläumsstück.   | Foto: Hans-Willi Hermans
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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