Tiger im Terrarium
Bedrohte Gecko-Art erstmals im Kölner Zoo geschlüpft
Köln - Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Geburtsstunde dem
Kölner Zoo! Dort ist erstmals die Nachzucht der bedrohten
Chinesischen Tigergeckos (Goniurosaurus luii) gelungen. Die nur in
China und Vietnam vorkommenden, attraktiv gestreiften Echsen sind in
der Natur durch Lebensraumverlust und Abfang für den Tierhandel
bedroht.
Laut Angaben des Kölner Zoos unterscheiden Wissenschaftler derzeit
etwa 17 Tigergecko-Arten der Gattung Goniurosaurus. Es handelt sich
um nachtaktive Bodenbewohner, die eine versteckte Lebensweise führen.
Aufgrund ihrer auffälligen bunten Färbung, markanten Augenfarben und
einer handlichen Größe von über 20 cm sind sie weltweit bei
Terrarienhaltern beliebt.
Der Chinesische Tigergecko (Goniurosaurus luii) wurde erst 1999
entdeckt und anschließend wissenschaftlich beschrieben. Kurz nach der
Entdeckung kam es trauriger Weise bereits zur Ausrottung dieser Art
durch unkontrolliertes Absammeln an der Stelle, wo die ersten Tiere
entdeckt wurden, erläutert der Kölner Zoo. Dies führte dazu, dass
Wissenschaftler fortan bei der Publikation ihrer Entdeckungen keine
präzisen Fundortangaben mehr preisgeben, um solch radikalen Abfängen
für den Tierhandel entgegenzuwirken.
Geschichte der Entdeckung und Ausrottung der Tiger-Geckos
vermitteln
Der Kölner Zoo erwarb 2015 erstmals Nachzuchten des Chinesischen
Tigergeckos. Ziel ist es, den Besuchern die Geschichte der nahe
beieinander liegenden Entdeckung und Ausrottung zu vermitteln.
Gleichzeitig will der Zoo darauf hinweisen, dass es wichtig und
möglich ist, bedrohte Arten besser zu schützen und langfristig zu
erhalten.
Die ersten Jungtiere wurden zunächst noch hinter den Kulissen des
Terrariums aufgezogen. Seit 2016 zeigt der Zoo eine Gruppe
Chinesischer Tigergeckos auch im Schaubereich. Aufgrund ihrer
Nachtaktivität bekommt man die Geckos häufig zwar nur im Rahmen von
Abendführungen zu Gesicht, wie sie im Kölner Zoo auch angeboten
werden.
Aus drei knapp drei Zentimeter großen Eiern geschlüpft
Am 9. Juli 2017 wurden dann erstmals drei knapp 3 cm große Eier in
einem Terrarium hinter den Kulissen gefunden. Am 27. Juli schlüpften
die ersten zwei Jungtiere. Die Inkubationszeit, also die Dauer, die
die gelegten Eier zum Schlupf der Junggeckos brauchen, dauert in der
Regel ca. 2 Monate. Ein drittes Jungtier schlüpfte Anfang September
und wird ein Terrarium im Schaubereich gegenüber des Schauterrarium
mit den erwachsenen Tieren beziehen.
Die Jungtiere sind mit knapp 9 cm beim Schlupf bereits relativ groß.
Sie unterscheiden sich von den erwachsenen Geckos durch eine Zeichnung
aus auffälligen gelblichen Querbändern auf dunklem Grund. Mit
zunehmendem Alter wird die Grundfärbung heller und zu den gelben
Querbändern kommt ein dichtes Flecken- und Punktemuster hinzu.
Der Kölner Zoo ist auch hier im Artenschutz sehr aktiv
Leider sind bisher nur zwei Tigergecko-Arten auf der Roten Liste der
IUCN aufgeführt, eine davon aufgrund der Forschungen und des
Einsatzes von Mitarbeitern des Kölner Zoos in Zusammenarbeit mit
ihren Kooperationspartnern in Vietnam. Aufgrund der Forschungs- und
Naturschutzaktivitäten des Kölner Zoos in Vietnam konnte der
ursprünglich in China entdeckte Chinesische Tigergecko (Goniurosaurus
luii) 2006 erstmals für Vietnam nachgewiesen werden. In der
wissenschaftlichen Arbeitsgruppe des Kölner Zookurators Prof. Dr.
Thomas Ziegler gemeinsam mit Kooperationspartner Dr. Truong Quang
Nguyen vom Institut für Ökologie und Biologische Ressourcen in Hanoi
wird derzeit durch vietnamesische Studenten die Populationsgröße,
also die Vorkommensdichte, der in Vietnam vorkommenden Tigergeckos
untersucht – als wichtige Grundlage für verbesserte zukünftige
Schutzkonzepte.
Hier gibt es mehr Infos zum
Artenschutz des Kölner
Zoo
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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