Für 232,8 Millionen Euro
Bekommt Köln eine Mega-Seilbahn?

Die Kosten für das Projekt würden sich auf 232,8 Millionen Euro belaufen.  | Foto: Tom Bayer - stock.adobe.com
  • Die Kosten für das Projekt würden sich auf 232,8 Millionen Euro belaufen.
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Kommt jetzt die Mega-Seilbahn für ganz Köln? Die Verwaltung empfiehlt dem Verkehrsausschuss in der Sitzung am 25. April jedenfalls, das Seilbahnsystem als ÖPNV-Angebot im Rahmen der zukünftigen Gesamtverkehrsplanung mit zu betrachten. Die Ergebnisse aus der technischen Machbarkeitsstudie liegen nun vor und sollen dementsprechend in den zu entwickelnden nachhaltigen Mobilitätsplan „Besser durch Köln“ einfließen.

Entscheidend für eine mögliche Seilbahnverbindung ist, die Wechselwirkung des Rheinpendels mit anderen, zukünftigen verkehrlichen Maßnahmen zu prüfen. Im Entwicklungsprozess des nachhaltigen Mobilitätsplans werden in den nächsten zwei Jahren zum Beispiel die Möglichkeiten neuer Rheinbrücken, zusätzlicher Stadtbahnlinien oder der Einsatz einer Wasserbuslinie im Zusammenhang mit einer Seilbahnverbindung näher untersucht. Welche zusätzlichen ÖPNV-Angebote im Gesamtkonzept Sinn machen, kann dementsprechend erst nach der Fertigstellung des Mobilitätsplans entschieden werden.

Untersucht wurden Seilbahnstrecken mit den Stationen im Bereich des neuen Deutzer Hafen Viertels, der Deutzer Werft, dem Breslauer Platz (Musical-Dome) und dem Rheinpark mit einer Anbindung an das nördliche Messegelände. Gegenstände der Untersuchung waren unterschiedliche technische Seilbahnsysteme, eine grobe Dimensionierung der Stationen, betriebliche Abläufe sowie eine erste Kostenschätzung.

Entsprechend dieser Machbarkeitsstudie würden für die Strecken Riehl (Zoo) – Rheinpark, Rheinpark – Breslauer Platz, Breslauer Platz – Deutzer Freiheit und Deutzer Freiheit – Deutzer Hafen, Dreiseilumlaufbahnen mit Kabinen für jeweils 26 Personen zum Einsatz kommen, die eine Förderleistung von 1.500 Personen pro Stunde ermöglichen. Dieser Seilbahntyp kann bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/Stunde betrieben werden, sodass eine Verfügbarkeit der Anlagen im Betrieb von nahezu 100 Prozent erreicht werden kann.

Für die Strecke Rheinpark – Messe Nord bildet eine Pendelbahn für 35 Personen je Kabine mit einer Förderleistung von 930 Personen pro Stunde die Vorzugsvariante. Die Fahrgeschwindigkeit wurde mit 6 m/Sekunde (21,6 km/h) angenommen, so dass die Fahrzeiten je nach Strecke zwischen 1’33‘‘ und 4‘24‘‘Minuten betragen würden.

Die urbane Seilbahnverbindung im Streckenabschnitt Riehl (Zoo) bis Deutzer Hafen würde entsprechend den Anforderungen des ÖPNV der Stadt Köln im kontinuierlichen Betrieb gefahren werden. Der Streckenabschnitt vom Rheinpark zur Messe würde nach Bedarf temporär „on demand“ betrieben werden. So öffnet der Nutzer bei Bedarf mittels Knopfdruck den Zugang zur Seilbahnkabine und aktiviert, ähnlich einem Gebäudeaufzug, den Transport.

Die Seilbahnanlagen des „inneren Rheinpendels“ würden mit der sogenannten „integrierten Räumung“ ausgestattet. Darin enthaltene Sicherheitseinrichtungen und Maßnahmen zum Betriebsablauf ermöglichen es, dass die Kabinen in jedem Fall sicher in die Seilbahnstationen zurückgeführt und die Fahrgäste dort über die Zu- und Abgangsbereiche der Stationen evakuiert werden könnten. Die erforderliche Stationsgröße variiert zwischen 780 m² (Messe Nord) und 3.650 m² (Rheinpark), die Stützen benötigen zwischen 26 m² bis 36 m² Grundfläche bei Höhen bis 58 Meter (Breslauer Platz/Hohenzollernbrücke).

Die Kostenschätzung erfolgte auf der Grundlage einfacher Standartlösungen, unabhängig von der Gestaltung, Ausführung und dem Design von Seilbahnstationen und -stützen.
Die Investitionskosten belaufen sich für die Streckenabschnitte auf:

Riehl (Zoo) – Rheinpark 53,2 Mio. Euro
Rheinpark - Messe Nord 19,3 Mio. Euro
Breslauer Platz – Rheinpark 56 Mio. Euro
Breslauer Platz - Deutzer Freiheit 51,8 Mio. Euro
Deutzer Freiheit - Deutzer Hafen 52,5 Mio. Euro
Die geschätzte Gesamtinvestitionssumme beträgt somit 232,8 Mio. Euro
Für die Betriebskosten müssten jährlich rund 6,8 Mio. Euro aufgewendet werden.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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