Die VHS Köln feiert ihr 100-jähriges Bestehen
Bildung immer am Puls der Zeit
Köln - (pm). Am 2. Mai 1919 begann eine 100-jährige Erfolgsgeschichte.
Zum ersten Mal hatten Kölnerinnen und Kölner in einer ganz neuen
Bildungseinrichtung, der Volkshochschule (VHS), die Möglichkeit,
ihren Horizont zu erweitern, und zwar außerhalb des etablierten
Schul- und Universitätssystems.
Eine Demokratie im Aufbruch wie die junge Weimarer Republik braucht
mündige Bürger mit profunder Bildung als Basis für die eigene
Meinungsbildung. Diese Erkenntnis war es, die den „Verein geistiger
Arbeiter“, ein Zusammenschluss aus Professoren und Dozenten der
Universität, der im Stollwerck-Haus residierte, motivierte, Vorträge
und Bildungsveranstaltungen an prominenten Orten anzubieten.
Im Leben von Monika Bugdahn spielt die VHS Köln bereits seit den 80er
Jahren eine entscheidende Rolle. Die gelernte Lehrerin machte eine
Umschulung zur Gärtnerin und gibt heute ihr Wissen in Führungen,
Exkursionen und Wanderungen auch als VHS-Dozentin weiter. Ihr erster
Kurs erstreckte sich über drei Abende und hatte „frauenfeindliche
Werbung“ zum Thema.
Gerne nutzt sie die VHS auch als Teilnehmerin. Ob Yoga,
Entspannungstechniken, Bildungsurlaub oder Sprachkurs, Monika Bugdahn
hat schon so manches ausprobiert. Sogar einen Malkurs hat sie schon
belegt, um auch ihre kreative Seite auszuleben. „Das
Preisleistungsverhältnis ist unschlagbar“, findet sie. Außerdem
schätzt Monika Bugdahn die gute Vernetzung der Kölner VHS und die
zahlreichen
Kooperationen.
Auch als Ort der Begegnung mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten
empfindet sie die VHS, an dem sie „sehr interessante Menschen
kennengelernt“ habe. Bereits im Rahmen des Pädagogikstudiums hat
sich Monika Bugdahn mit der Zielsetzung der VHS befasst. „Ich
glaube, dass diese Form von Lernen sehr gut funktioniert“, sagt sie
und hat auch gleich die Begründung parat: „Da kommen Menschen hin,
die auch was wissen wollen.“
Im Vordergrund steht für sie jedoch der Dialog mit den Teilnehmern.
„Mein Ziel ist fast schon erreicht, wenn die Teilnehmer aufmerksamer
durch den Wald oder die Stadt gehen!“ Die Konkurrenz von
Lernangeboten im Internet sieht Monika Bugdahn übrigens ganz
entspannt: „Das Miteinander ist nicht zu ersetzen!“
Jakob Schüller ist seit sechs Jahren Leiter der VHS Köln. Für ihn
ist das Besondere an der VHS, dass sie Bildung für alle bietet, sich
an keine spezielle Zielgruppe richtet. „In der Preisgestaltung
spiegelt sich unser öffentlicher Auftrag wieder“, erklärt er. Um
auch wirklich allen Bildungsteilhabe zu ermöglichen, gibt es seit
kurzem die Regelung, dass Restplätze mit einem Rabatt von bis zu 80%
an Interessenten im Hartz-IV-Bezug vergeben werden. Im Jahr 2018
wurden von den 980 Dozentinnen und Dozenten insgesamt 5.452 Angebote
durchgeführt. Das entsprach 89.000 Buchungen und 191.000
Unterrichtsstunden.
Die VHS als Ort der gesellschaftlicher Debatten ist für Schüller
nötiger denn je. „Europapolitische Fragen sind uns besonders
wichtig“, stellt er fest. Und die Zukunft? Jakob Schüller sieht die
VHS gut gerüstet. Die Veranstaltungen des „Digi-Circle“ sollen
Medienkompetenz vermitteln und Aspekte der Digitalisierung
thematisieren, durchaus kritisch, aber ohne Panikmache.
Zukunftsfähigkeit bedeutet für Schüller auch, jüngere Zielgruppen
anzusprechen. Diesem Ziel hat sich die Veranstaltungsreihe „Young &
Active in your Society“ verschrieben, die politische Bildung in
attraktiven und erlebnisorientierten Formaten vermittelt.
Wer „100 Jahre VHS Köln“ mitfeiern möchte, kann das bei der
Jubiläumsnacht am 24. Mai (18 Uhr) tun. Dann eröffnet Jakob
Schüller die Jubiläumsausstellung im Studienhaus am Neumarkt, die in
22 Stationen „Meilensteine“ der Geschichte der VHS Köln
nachzeichnet. Infos unter www.vhs-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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