Schön, dat ehr do wort!
Der Kölner Dom spricht auch Kölsch
Köln - (red). Er ist imposant, UNESCO-Weltkulturerbe und "das" Wahrzeichen
von Köln und der Region: der Kölner Dom. Und jetzt spricht der Dom
auch noch Kölsch - aus gutem Grund! (Video: Koenig)
Die Besucher des Kölner Doms werden seit kurzem mit mehrsprachigen
Bandansagen begrüßt, auf das Mittagsgebet und Liturgien hingewiesen
sowie am Ende des Tages auch verabschiedet. „Wir wollen die
Besucher unseres Domes damit noch besser und persönlicher
ansprechen“, sagt Dompropst Gerd Bachner. „Die Ansagen tragen zu
einer Kultur des Willkommens bei, die dem Domkapitel ein großes
Anliegen ist: Unsere Kathedrale und ihre Gottesdienste stehen allen
Menschen offen, egal welche Sprache sie sprechen und welcher Religion
und Konfession sie angehören.“
"Viele Besucher freuen sich, wenn der Dom sie in ihrer Sprache
anspricht!"
„Herzlich willkommen im Kölner Dom – dem Wallfahrtsort zu den
Heiligen Drei Königen“, erklingt es zum Beispiel vor dem
Mittagesgebet, zu dem der Dom montags bis samstags um 12 Uhr einlädt.
Die Besucher werden im Folgenden gebeten, in den Kirchenbänken Platz
zu nehmen und mitzufeiern. „Das Mittagsgebet endet mit einer
Prozession zum Schrein der Heiligen Drei Könige, der Sie sich gerne
anschließen können“, heißt es abschließend. „Wir wünschen
Ihnen einen guten Aufenthalt in Köln und Gottes Segen.“ Im
Anschluss wird die Ansage auf Englisch, Französisch, Spanisch,
Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Arabisch und Chinesisch
wiederholt.
„Erste Testläufe haben gezeigt, dass sich viele Besucher immens
freuen, wenn sie der Dom in ihrer Sprache anspricht“, sagt
Domdechant Robert Kleine, der für die Gestaltung der Domliturgie
zuständig ist. „Auch dem Dom tut das gut: Wir möchten, dass er als
Gotteshaus wahrgenommen wird, das den Menschen zugewandt ist.“
Das Beste kommt für die Kölner zum Schluss!
Die Ansage, mit der Dombesucherüber die Schließung des Domes
informiert werden, wartet zu guter Letzt mit einer weiteren Sprache
auf: „In e paar Minute weed d‘r Dom avjeschlosse“, heißt es da.
„Sit esu jot un joht jetz nohm Usjang. Schön, dat ehr do wort –
und kutt baal widder.“
Der langjährige Hänneschen-Puppenspieler Hans Fey hat diese kölsche
Fassung auf Bitten des Domkapitels getextet und eingesprochen. „Der
Dom und die kölsche Sprache: Beides steht in Köln für Heimat“,
sagt Dompropst Bachner. „So bringen wir in der letzten Dom-Ansage
des Tages etwas zusammen, was zusammengehört.“
Für Hans Fey war die Aufnahme Ehrensache. „Ich bin dem Dom und der
Kirche allgemein eng verbunden“, sagt der ehemalige „Mählwurms
Pitter“ aus Knollendorf. „Die kölsche Sprache ist ein hohes
Kulturgut und ich spreche sie auch im Alltag. Klasse, dass sie jetzt
auch täglich im Dom zu hören ist. Gibt es eine schönere Art, den
Besuchern eine gute Nacht zu wünschen?“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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