Neue Aufgaben, neue Technik, neuer Führerschein
Die bestbezahlte Stadtbahnfahrerin

Stephanie Haak ist die neue Vorstandsvorsitzende der KVB. Ein Posten mit Herausforderungen auf ganz verschiedenen Ebenen.  | Foto: Stephanie Haaks
  • Stephanie Haak ist die neue Vorstandsvorsitzende der KVB. Ein Posten mit Herausforderungen auf ganz verschiedenen Ebenen. 
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Köln - Die KVB benötigt wegen steigender Passagierzahlen dringend neue
Bahnfahrer. Eine neue Anwärterin auf den Job hat sich bereits
gefunden: Stefanie Haaks, 52 Jahre alt und seit Anfang März
Vorstandsvorsitzende der KVB.

von Lennart Schaefer

Berufserfahrung bringt sie als Stadtbahnfahrerin in Stuttgart bei der
Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bereits mit. Dort war sie vor
ihrem neuen Job in Köln seit 2015 als Kaufmännische Vorständin
tätig und fuhr regelmäßig selbst Stadtbahn – die verschiedensten
Strecken zu verschiedenen Uhrzeiten, um einen Eindruck von der
Situation vor Ort zu bekommen.

Dieses Engagement würde sie nun in Köln gerne weiterführen, doch
ist Stadtbahnfahren nicht Stadtbahnfahren. Denn dafür gibt es keinen
allgemeingültigen Führerschein, Stadtbahnfahrer werden immer
individuell vom Betrieb ausgebildet. Außerdem gibt es verschiedene
Bahnsysteme. Es wird unterschieden zwischen Niederflur, bei der die
Bahnen auf Straßenhöhe fahren und sich unkompliziert in den
bestehenden Verkehr etablieren und Hochflur mit höheren Böden, deren
Haltestellen höhere Bahnsteige benötigen, um einzusteigen.

Während in Stuttgart flächendeckend das Hochflursystem Anwendung
findet und es eine speziell auf Stuttgart ausgerichtete
Triebwagenserie gibt, der DT 8, ist die Lage in Köln deutlich
komplizierter. Hier kommen beide Systeme, die sich nicht miteinander
vernetzen lassen, gleichzeitig zum Einsatz. Auch für Köln wurde ein
eigener Stadtbahnwagen entwickelt. Diese Hochflur-Fahrzeuge fahren
zurzeit allerdings kaum noch, ein Großteil wurde ausgemustert.
Ergänzt wurden sie durch Wagen der Flexity-Swift-Familie, die knapp
200 Niederflur- sowie 74 Hochflurstadtbahnen beinhaltet.

Während die Stadtbahn in Stuttgart speziell auf die topographischen
Gegebenheiten ausgelegt ist, kommen die Wagen der
Flexity-Swift-Familie in Minneapolis, Melbourne, Stockholm und
zahlreichen weiteren Städten zum Einsatz. Dafür ist das in Köln
immer mehr etablierte Niederflur-System sehr viel sinnvoller für die
Städteplanung, schließlich ist es nicht auf hohe Bahnsteige
angewiesen, die gefährlich sind für Auto- und Radfahrer und
barrierefrei ist es noch dazu.

Eine große Aufgabe für Stefanie Haaks wird es sein diese beiden
Systeme so gut es geht zu verbinden, denn auf eines umzusteigen
schließt sie aus. Und dann bleibt ja noch die Ausbildung zur
Stadtbahnfahrerin, die sie benötigt. Während diese in Stuttgart
lediglich 11 Wochen umfasste, dauert sie in Köln 3 Monate plus einem
weiteren, in dem sie von einem Lehrfahrer begleitet werden würde, der
für die betriebliche Einweisung zuständig ist.

Nebenbei hat sie viele schwierige Aufgaben zu bewältigen, nicht nur
dem Imageproblem bei den Kunden der KVB, auch dem Betriebsklima intern
wird sie sich widmen müssen. Doch Stefanie Haaks ist eine Powerfrau,
hat zwei erwachsene Töchter mit ihrem Mann, treibt gerne Sport,
wandert, fährt Motorrad, sagt von sich, sie sei „Teamplayerin“
und „zielstrebig“. Außerdem hat sie vergangenes Wochenende als
gebürtige Lübeckerin den Karneval überstanden, dann sollte alles
andere auch kein Problem werden

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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