Frühlingsgefühle hoch drei
Drei neue Weibchen für die Erdmännchen-Gruppe

Erdmännchen im Kölner Zoo. | Foto: Rolf Schlosser
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Köln - Alles neu macht der Mai in der Erdmännchen-Gruppe des Kölner
Zoos: Zumindest was die weibliche Seite angeht. Denn der Zoo begrüßt
drei neue Erdmännchen-Damen. „Lizzy“, „Pebbles“ und
„Babetje“ teilen sich ab sofort die Anlage mit acht männlichen
Vertretern.

Die drei Weibchen kamen Ende März aus dem Ouwehands Dierenpark (Zoo)
in Rhenen/Niederlande nach Köln. Sie wurden 2016 und 2018 geboren.
Der Einzug der Tiere ist Teil einer Neustrukturierung der Kölner
Erdmännchengruppe. Zoos machen das bei dieser Art von Zeit zu Zeit,
wenn die Zuchtgruppe nach dem Ableben eines Zuchtpartners neu
zusammengestellt werden muss. In Köln war das zuletzt 2010 der Fall.
Drei junge, im Kölner Zoo geborene Weibchen verließen die Anlage.
Sie leben nun im Zoo von Lissabon, Portugal. Sechs männliche
Erdmännchen verließen ebenfalls die Kölner Anlage. Sie zogen in
einen Wildpark in der Nähe von Bocholt. Damit leben derzeit elf der
bei den Zoobesuchern sehr beliebten Kleinsäuger im Kölner Gehege.
Aus Sicht des Zoos dürfen es gern wieder mehr werden – die neu
zusammengestellte Gruppe kann schon bald mit dem Zeugen von Nachwuchs
starten.

Erdmännchen: Gesellig und wachsam

Die gesellige und tagaktive Mangustenart lebt in großen
Familienclans. Die Gruppe wird von einem dominanten Weibchen
angeführt. Die anderen beiden Weibchen werden hoffentlich dann ihre
Qualitäten als Babysitter unter Beweis stellen. Erdmännchen
genießen Sonne und Wärme. Den Tag verbringen sie meist vor ihrem Bau
mit Nahrungssuche. Als Fleischfresser ernähren sich Erdmännchen von
allem, was sich erbeuten lässt. Zur Hauptnahrung gehören Insekten
und -larven, Spinnentiere und Skorpione, weitere Wirbellose sowie
kleinere Reptilien und Kleinsäuger.
Bei der Nahrungssuche halten immer einige Ausschau nach Feinden. Diese
stehen dabei auf den Hinterbeinen, schauen ringsherum umher, der
Schwanz dient dabei zur Stützung. Ist ein Greifvogel erspäht, so
ertönt ein schriller Warnschrei und alle suchen sofortigen
Unterschlupf. Den unterirdischen Bau graben sie meist nicht selber,
sie übernehmen in der Regel vorhandene von anderen Arten. Diese
Bauten wechseln sie regelmäßig, wenn vor Ort die Nahrung knapp wird.
Ihr Revier markieren Erdmännchen mit Duftstoffen aus Analdrüsen.
Diese Markierung dient Artgenossen zur Warnung und eigenen
Familienangehörigen zur Identifikation. Erdmännchen leben in
Südafrika sowie in Namibia, Botswana und Angola. Lebensraum sind
trockene und steinige Savannen mit wenig Vegetation.

Kölner Anlage war Vorbild für viele weitere Anlagen

Geschlechtsreif werden Erdmännchen mit etwa zwölf Monaten. Jungtiere
sind anfangs nackt und blind, die Ohren haben sie geschlossen. Die
Tiere haben ein Geburtsgewicht von lediglich 30 Gramm. Nach etwa 14
Tagen öffnen sie zum ersten Mal ihre Augen. Auch die Ohren sind
mittlerweile geöffnet und weit entwickelt. Die Jungtiere werden etwa
für 80 Tage gesäugt. Ab der sechsten Lebenswoche wird aber bereits
feste Nahrung gefressen, die die Jungen vorgekaut kriegen. Mit drei
Monaten gehen die Kleinen bereits eigene Wege, bleiben aber in der
Familie. Erdmännchen üben auf die Menschen eine besondere
Faszination aus: Sie stehen aufrecht, haben große Augen – sprich
man empfindet sie als „süß“. Auch daher haben in den letzten
zehn Jahren sehr viele Zoologische Gärten vorbildliche Anlagen für
sie gebaut. Die Kölner Anlage von 2003 war dabei der Trendsetter.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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