Keine 100 Tage mehr bis zur EM
Ein Fußballfest für Köln
von Holger Bienert
Auf diesen Sommer freut sich ganz Köln. In genau 98 Tagen startet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Auf dem Programm stehen 51 Spiele, fünf davon in unserem Fußball-Tempel. Und Köln hat Großes vor. Mit dem EURO-2024-Festival soll ein wahres Fußballfest gefeiert werden. Und jetzt mal ehrlich: Die vergangenen Turniere standen unter keinem guten Stern. Bei den Weltmeisterschaften in Russland (2018), der Winter-WM in Katar (2022) sowie bei der verschobenen Corona-EM (2021) kam auch wegen der fußballerischen Kurz-Auftritte unserer Mannschaft keine rechte Fan-Stimmung auf. Bei der Heim-EM soll der berühmte Funke wieder überspringen und ein neues Sommer-Märchen geschrieben werden. Hier die wichtigsten Punkte.
Welche Teams spielen in Köln?
Gastgeber Deutschland eröffnet gegen Schottland am 14. Juni in München (21 Uhr) das Turnier. Einen Tag später ist Köln dabei, wenn im Rheinenergie-Stadion Ungarn gegen die Schweiz (15 Uhr) spielt. In Köln treten außerdem Schottland gegen die Schweiz (19. Juni, 21 Uhr), Belgien gegen Rumänien (22. Juni, 21 Uhr) und England gegen Slowenien an (25. Juni, 21 Uhr). In Köln steig darüber hinaus ein EM-Achtelfinale am 30. Juni (21 Uhr), der Sieger der Gruppe B gegen einen Dritten der Gruppen A, D, E oder F.
Gibt es noch Karten?
Die Nachfrage war enorm. 2,7 Millionen Tickets stehen insgesamt zum Verkauf, 2,2 Millionen sind bereits vergriffen. Nach den Playoffs um drei verbliebene Startplätze (21. und 26. März) und kurz vor der EM gibt es zwei weitere Verlosungsrunden für die verbliebenen Exemplare. Eine letzte Chance bietet sich im Frühjahr. Dann will die UEFA eine Plattform starten, auf der Ticketinhaber ihre Eintrittskarten weiterverkaufen können.
Wo gibt es „Public Viewing“?
Die Stadt Köln veranstaltet ein „Public Viewing“ am Tanzbrunnen. Dort werden für 12 500 Zuschauer auf drei 36 Quadratmeter großen Bildschirmen die Deutschland-Spiele und die Begegnungen im Rheinenergie-Stadion gezeigt, mindestens. Zudem gibt es Live-Musik und ein Bühnenprogramm. Der Eintritt ist frei. Dazu kommen unzählige Kölner Kneipen, die ein „Rudelgucken“ ebenfalls anbieten wollen. Einfach mal im Veedel umhören. Und wer es generell lebendig mag: Alle Spiele der EM werden in der Fan-Zone auf dem Heumarkt gezeigt.
Fan-Zone am Heumarkt
Die Fan-Zone ist Herzstück und zentrale Anlaufstelle für alle Fußball-Fans während der EM. Vier zwölf Meter hohe und beleuchtete Pylonen an den Eckpunkten weisen den Weg. Die Fan-Zone ist an allen 31 Tagen des Turniers geöffnet. Der Eintritt ist frei. Maximal 7500 Personen können dort in „kölscher“ Atmosphäre auf mehreren Bildschirmen alle Spiele der EM verfolgen. Dazu gibt es eine Reihe von fußballbezogenen Mitmach-Angeboten und viel Musik, damit Köln und die Fans der 24 teilnehmenden Nationen ein unbeschwertes Fußballfest feiern können.
Football Experience in Deutz
Für den Zeitraum der Köln-Spiele (14. bis 30. Juni) lädt die „Football Experience“ zum aktiven Mitmachen ein. Federführend organisiert wird die bunte Fußball-Party vom Fußballverband Mittelrhein (FVM). An der Gestaltung des Programms sind sechs Fachbereiche des FVM mit 17 Aktionen beteiligt.
Mit dem Event möchte der FVM eine Verbindung zwischen dem Amateur- und Profifußball herstellen und einen zentralen Ort für (Fußball-)Begegnungen schaffen. Der Schlüssel dazu: altersgerechte und inklusive Fußballaktivitäten rund um den Tanzbrunnen in Deutz. Drei Spielfelder und ein Soccer-Court werden dafür errichtet.
Dort werden insgesamt sieben Turnierformate ausgerichtet: das bekannte FVM-Lehrerturnier, der EURO 2024 Mädels-Kick, die FVM Mini EM, das FVM Women‘s Soccer Masters, der Ü30-Frauen-Freizeit-Cup, das FVM-Inklusionsturnier und das Walking Football Turnier, bei dem nicht gerannt werden darf.
Alle Infos zu den Teilnahmebedingungen und Anmeldungen zu den Turnieren gibt es ab sofort unter fvm.de im Netz. Das komplette Programm wird Anfang Mai präsentiert. Mit dabei sind sportpraktische Schnupperangebote, beispielsweise im Blindenfußball sowie Spiele mit Prominenten und mit Fans der in Köln spielenden Nationen. Mit der Aktion „Wie würdest Du entscheiden?“ kann sich jeder mittels einer Simulation als Videoschiedsrichter ausprobieren.
Rheinfähre zur EM
Das EURO 2024 Festival findet auf beiden Seiten des Rheins statt. Die kostenlose Personenfähre „Strolch“ sorgt für die unkomplizierte Verbindung aller drei Eventlocations während des gesamten EURO-Zeitraums. Sie verkehrt zwischen der Kölner Altstadt und Deutz.
Sicherheit während der EM
An den Spieltagen werden rund um das Stadion seitens der Stadt keine weiteren Veranstaltungen angeboten. "Dies liegt in dem hohen Besucheraufkommen rund um das Stadion begründet, in Kombination mit einer Sicherheitszone, die im engeren Kreis rund um das Stadion eingerichtet wird", teilt eine Sprecherin der Stadt Köln mit.
Auch in der Stadt werden während der EM und besonders an den Spieltagen mehr Menschen unterwegs sein. Die Stadt erwartet mehr Fans als zur Fußball-WM 2006. Englische Fans reisen wahrscheinlich mit bis zu 100.000 Landsleuten an, in ähnlicher Zahl werden auch schottische Fans nach Köln kommen. Unterstützer aus unserem Nachbarland Belgien dürften die kürzeste Anreise haben. Und da die Schweiz ihre ersten beiden Spiele in Köln austrägt, werden sicherlich zahlreiche Fans ihre Mannschaft begleiten und für mehrere Tage ihre Zelte in Köln aufschlagen. "Natürlich freuen wir uns auch auf die Fans aus Slowenien, Rumänien und Ungarn. Damit wird die Stadt im Sommer von dem Bild geprägt sein, in dem Tausende von Fußballfans in den Farben ihrer Nationalmannschaft und unterschiedlicher Kulturen aufeinandertreffen", so die Stadt Köln.
Mit diesem Events strömen also viele Menschen in die Stadt. Ein Großereignis, auf das sich auch die Polizei Köln vorbereitet. Auf und rund um die Hotspots des EM-Festivals kann es da schon mal enger werden und situativ zum Gedränge kommen. Ideale Bedingungen für Taschendiebe. In diesem Gedränge, so ein Sprecher der Polizei, solle man seine Wertgegenstände achten. Zudem wird die Polizei während der EM mehr Beamte auf den Straßen haben. Auch deshalb, weil unter Alkoholeinfluss eine ausgelassene Feierlaune auch schon mal umschlägt.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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