Tag des Veedels am 21. und 22. April
Ein Volksfest für ganz Köln
Energiekrise, Inflation, Kaufzurückhaltung: Der Kölner Einzelhandel hat zu kämpfen. Durch den Tag des Veedels am 21. und 22. April soll er mehr Aufmerksamkeit erhalten. Doch was genau dürfen die Besucher vor Ort erwarten? Express – Die Woche hat mit Hans-Günter Grawe gesprochen, dem „Handelskümmerer“ der Kölner Werbe- und Interessengemeinschaften.
von Alexander Büge
Herr Grawe, der Tag des Veedels 2022 fand Ende September statt. Warum kommt es in diesem Jahr schon am 21. und 22. April dazu?
Wir haben gemeinsam mit den jeweiligen Interessensgemeinschaften hin und her überlegt, ob die dunkleren Monate die richtigen für den Tag des Veedels sind. Denn uns liegt es am Herzen, einen festen Zeitraum für ihn zu etablieren. Letztlich kam es zu einer einstimmigen Entscheidung, den Tag des Veedels nun immer im Frühjahr stattfinden zu lassen. Seitens der Unternehmen bestehen zu diesem Zeitpunkt mehr Möglichkeiten, attraktive Aktionen für die Besucher der Veedel auf die Beine zu stellen, da es schlichtweg länger hell ist. Zudem hoffen wir natürlich, dass das Wetter gut ist.
Der Tag des Veedels wird nun also jedes Jahr am letzten Aprilwochenende stattfinden?
So ist es. Falls der 1. Mai ein Montag ist, wie in diesem Jahr, ziehen wir den Termin allerdings um eine Woche vor.
Was genau dürfen die Kölner beim diesjährigen Tag des Veedels erwarten?
„Dein Veedel – blüht auf“ ist unser Motto in diesem Jahr. Da die Pandemie nun in den Hintergrund gerückt ist, wird es neben den besonderen Aktionen der Einzelhändler beispielsweise auch Modeschauen, Verkostungen, Lesungen und Musikdarbietungen geben. Der öffentliche Raum wird nun jedenfalls wieder bespielt werden können, eine Art Volksfestcharakter soll entstehen. Ein Gang durchs Veedel lohnt sich an diesem Tag also ganz besonders.
Welche Veedel werden sich beteiligen?
Mit dabei sind Braunsfeld, Dellbrück, Heimersdorf, Lindenthal, Lövenich, Neuehrenfeld, Rath/Heumar, Rodenkirchen, das Severinsviertel, Sülz/Klettenberg und Zollstock. Weitere Veedel können sich gerne beteiligen.
Warum tun sie das nicht jetzt schon?
Nicht alle Händler wollen ihr Geschäft an diesen Tagen länger offenhalten und entsprechende Aktionen organisieren.
Was erhoffen Sie sich vom Tag des Veedels?
Vor allem Aufmerksamkeit für die Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister und Handwerker vor Ort. Zudem rechnen wir am Tag des Veedels mit einem deutlich größeren Besucherandrang als sonst. Es werden also mehr Menschen mitbekommen, dass es in ihrer Umgebung eine Menge guter Angebote gibt, die sie öfter wahrnehmen können.
Was kann der Kölner Einzelhandel außerhalb vom Tag des Veedels tun, um weiterhin attraktiv für die Menschen in ihrer Umgebung zu bleiben?
Sie müssen kontinuierlich auf sich und ihre Angebote aufmerksam machen, und zwar auf verschiedenste Weise. Es reicht längst nicht mehr aus, ein schönes Ladenlokal und in regelmäßigen Abständen Sonderangebote zu haben. Die Händler müssen auch im Netz präsent sein, mit einer gut strukturierten Website und Social-Media-Kanälen, die permanent mit interessanten Inhalten bespielt werden.
Dazu sind allerdings nicht alle Händler in der Lage. Ihnen fehlt womöglich die Zeit oder das Knowhow.
Deswegen helfen wir als Dachverband mit einem professionelle Social-Media-Team gerne sowie kostenlos bei der Umsetzung und der Verbreitung von Inhalten. Wir stellen beispielsweise in regelmäßigen Abständen Unternehmen vor, was die Reichweite und Aufmerksamkeit spürbar erhöht. Grundsätzlich ist diesbezüglich noch bei vielen Einzelhändlern Luft nach oben.
Die Eigeninitiative im Bezug auf Marketingmaßnahmen hat für Einzelhändler also an Bedeutung gewonnen – auch weil große Marken als Zugpferde in der Gegend vermehrt wegfallen?
In jedem Fall. Wir sind gerade dabei, die Folgen der Pandemie, der Energiekrise, der Inflation und der Kaufzurückhaltung zu spüren. Deshalb werden weitere Unternehmen ihre Läden schließen. Umso wichtiger ist es für die Händler, weiterhin kontinuierlich auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Am Tag des Veedels habe sie dazu eine sehr gute Gelegenheit.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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