Immer mehr Menschen leben in Köln auf der Straße
Eine hohe Dunkelziffer

Leben auf der Straße. Dieses Schicksal erleiden immer mehr Menschen, auch in Köln . | Foto: Pixabay/fantareis
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Köln (tau). Das Problem der Obdachlosigkeit ist kein neues Problem, dennoch eines, welches immer größer wird. Im Jahr 2020 waren laut Angaben des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales über 7.000 Menschen in Köln wohnungslos gemeldet. Auch Mel Krauss vom Verein „Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner e.V.“ weiß, dass sich die Zahl der Gäste am Kältebus seit dem letzten Jahr verdoppelt hat. Alleine das ist schon Anlass zur Sorge. Dabei ist es schwierig, genaue Zahlen zur Obdachlosigkeit zu erfassen. „Es gibt eine hohe Dunkelziffer auf der Straße“, so Krauss.
Das wissen auch die Organisatoren der Aktionsnacht, die Anfang Dezember in Köln stattfand: Helping Hands Cologne, die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) und andere hatten dazu aufgerufen, eben auch, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Prominente Unterstützer wie Jürgen Becker und Günter Wallraf beteiligten sich. Sie forderten unter anderem den Bau neuer Sozialwohnungen. Bis solche Entscheidungen gefällt werden und am Ende den Obdachlosen helfen, dauert es.
Konkrete Hilfestellung leisten verschiedene, oft private Vereine, die Bahnhofsmission Köln, die Überlebensstation Gulliver, der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) und andere. Doch seitdem die Pandemie den Alltag beherrscht, ist auch die Situation der Obdachlosen schwieriger geworden. „Es gibt die Winternothilfe der Stadt Köln. Das Problem ist, dass es sich um gemeinsame Unterkünfte handelt“, weiß Krauss. Es fehlt an Privatsphäre. So gab es zum Beispiel zu Lockdown-Zeiten einen Duschwagen, der ist aber inzwischen wieder weg, weiß sie. Klar ist auch, dass etwa Masken und Hygiene auch Geld kosten - Geld, welches Obdachlosen fehlt. Zumal die Möglichkeiten, um Geld oder Essen auf der Straße zu betteln, in Zeiten von menschenleeren Straßen nicht besser geworden sind. Durch die Pandemie haben zudem viele Menschen ihre Arbeit verloren - auch das spielt eine Rolle. Der Verein „Bürger für Obdachlose e.V.“ bietet einmal in der Woche eine Suppenküche an, berichtet Nathalie Thönnissen. Sie weist darauf hin, dass jeden Montag am Appellhofplatz eine Suppenküche stattfindet. „In unserer Einrichtung in der Silcherstraße 11 in Bickendorf können sich Obdachlose mit Köln-Pass kostenlos einkleiden“, ergänzt sie. Viele einzelne Angebote wie die genannten sorgen für Hilfe - doch das große Problem an sich besteht weiter.

Ansprechpartner:
- Freunde der Kölner Straßen
und ihrer Bewohner e.V.
E-Mail:info@fdks-obdachlosenhilfe.de
- IG Pescher Freunde
E-Mail: tmflock@web.de
- Bahnhofsmission Köln
Telefon 0221/ 1395438
- Überlebensstation GULLIVER
Telefon 0221/ 1206091
- Bürger für Obdachlose e.V.
E-Mail: info@bfoev.de
- Helping Hands Cologne e.V.
E-Mail: helping-hands-cologne@web.de

Redakteur/in:

Angelika Koenig aus Leichlingen

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