Erste Bilanz der Polizei vom 11.11.
Eröffnung der Karnevalssession

Ausgelassene Stimmung auf dem Heumarkt. | Foto: Daniela Decker

Mit mehr als 1000 Einsatzkräften war die Polizei Köln am Samstag (11. November) bereits seit den frühen Morgenstunden im gesamten Kölner Innenstadtbereich im Einsatz, um den unzähligen Jecken anlässlich der diesjährigen Sessionseröffnung ein sicheres Feiern zu ermöglichen.
Bereits früh waren aufgrund des hohen Besucheraufkommens die Veranstaltungsflächen in der Kölner Altstadt und dem Kwartier Latäng stark ausgelastet. Polizisten der Bereitschaftspolizei unterstützten die städtischen Sicherheitskräfte beim Einlass zum Zülpicher Viertel, um den Druck von den Sperrstellen zu nehmen und griffen mehrfach mit Einsatzkräften und Lautsprecherdurchsagen unterstützend ein.

Zwischen 13 Uhr und 15 Uhr ließ der Einsatzleiter der Polizei Köln, Frank Wißbaum, den Bahnhof Süd wegen Überfüllung sperren und die Züge ohne Halt durchfahren.
Über den Tag feierte nach bisherigem Stand der überwiegende Teil der Menschen friedlich und hielt sich an die Regeln. Ab den Nachmittagsstunden waren die Einsatzkräfte jedoch vermehrt gefordert. Hier spielte zu allermeist die Auswirkung des starken Alkoholkonsums eine Rolle.
Bis zum späten Samstagabend (21 Uhr) sprach die Polizei 63 Platzverweise aus. 26 überwiegend alkoholisierte Personen verbringen den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam. Bis 21 Uhr fertigten die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen bislang 96 Strafanzeigen, davon überwiegend wegen Körperverletzungsdelikten, Taschendiebstahls und Sexualstraftaten. Die Polizisten nahmen zwei Tatverdächtige vorläufig fest.
Der Einsatzleiter der Polizei resümiert: "Für uns ist der Einsatztag noch lange nicht vorbei und wir werden auch in der Nacht weiterhin mit vielen Einsatzkräften für die Sicherheit der Feiernden sorgen. Wenn ich auf den heutigen Tag zurückblicke, freut mich insbesondere, dass es rund um die Synagoge in der Roonstraße ruhig geblieben ist. Das war mir neben der Sicherheit aller Karnevalisten ein besonderes Anliegen. Trotz der räumlichen Nähe zu der Partymeile konnten die Gottesdienste ungestört stattfinden und die Gläubigen ihre Synagoge in Ruhe aufsuchen."

Einige Sachverhalte in Kürze:

Kwartier Latäng:
Gegen 11.20 Uhr stellten Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei gezündete Pyrotechnik und Rauchtöpfe auf der Roonstraße in Höhe der Engelbertstraße fest und fertigten eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen Unbekannt.
Nach einer medialen Berichterstattung zu Personen, die gegen 12 Uhr auf der Zülpicher Straße auf einen Laternenmast geklettert sein sollen und den Hitlergruß gezeigt haben sollen, hat der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. Vor diesem Hintergrund versammelten sich gegen 15.30 Uhr rund 55 Mitglieder verschiedener Karnevalsgesellschaften unter dem Motto "Karnevalisten gegen Rechts" schweigend vor der Synagoge in der Roonstraße.
Gegen 12.20 Uhr schritten Polizisten auf der Zülpicher Straße ein, als ein junger Mann (18) mehrfach versuchte, eine 17-Jährige gegen ihren Willen zu küssen. Der 18-Jährige leistete erheblichen Widerstand, biss einen Polizisten in die Hand und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen - Strafanzeige, Polizeigewahrsam.
Gegen 14 Uhr beleidigte ein 24-jähriger Mann Polizeibeamte massiv, während diese sich auf der Zülpicher Straße in Höhe der Meister-Ekkehart-Straße gerade um einen internistischen Notfall kümmerten. Auf die Identitätsfeststellung reagierte er mit Faustschlägen und leistete derart Widerstand, dass ein Polizist eine schwere Schulterverletzung erlitt und nicht mehr dienstfähig war. Ebenfalls Strafanzeige, Polizeigewahrsam.

Kölner Innenstadt und Altstadt:
Am Aachener Weiher schlugen sich gegen 16 Uhr rund zehn Personen und traten einen auf dem Boden liegenden jungen Mann. Die Polizisten waren schnell da und trennten die Parteien. Nach bisherigen Erkenntnissen erlitt einer der Beteiligten eine blutige Nase. Die Ermittlungen dauern an.
Gegen 18 Uhr stürzte ein 20-Jahre alter E-Scooter-Fahrer mit rund 1,2 Promille auf der "Ulrepforte" und erlitt schwere Gesichtsverletzungen. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus, wo ihm Polizisten eine Blutprobe entnehmen ließen.
Am Neumarkt bewarfen bislang unbekannte Feiernde um 14.20 Uhr einen Autofahrer nach einem Streit mit einer Glasflasche, wodurch dieser mehrere Schnittverletzungen im Gesicht und am Hals erlitt. Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.
Gegen 18.30 Uhr identifizierten Polizisten nach Zeugenhinweisen einen 20-Jahre alten Mitarbeiter eines beauftragten Sicherheitsdienstes, der im Verdacht steht, Bargeld für den Einlass zur Zülpicher Straße verlangt zu haben. Die Beamten stellten mehrere Tausend Euro bei ihm sicher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Verkehrskontrollen
Bis 21 Uhr stellten die Einsatzkräfte 40 alkoholisierte 40 E-Scooter-Fahrer fest und ließen bei 24 von ihnen Blutproben entnehmen. Bei Zehn war der Wert so hoch, dass die Polizisten die Führerscheine beschlagnahmten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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