Feuer und Flamme
Feuergefahren zwischen den Feiertagen
Köln - (off/vds/dfv). Die heißeste Zeit des Jahres brennt der Kölner
Feuerwehr genau zum Jahreswechsel unter den Nägeln. Pressesprecher
Christian Heinisch hat die Zahlen für 2017/18 nochmal vorgelegt. In
der Einsatzhochphase zwischen 23.30 Uhr und 2 Uhr alarmierte die
Leitstelle der Feuerwehr Köln zu 247 Brandschutz-, Hilfeleistungs-
und Rettungsdiensteinsätzen.
Je trockener Adventskränze und Weihnachtsbäume werden, desto
leichter sind sie entflammbar. Die Brandgefahr steigt also mit jedem
der besinnlichen Tage weiter an. „Schützen Sie sich durch den Kauf
von frischen Bäumen aus heimischem Anbau“, rät Christoph Haupt,
Labor-Ingenieur bei Europas größtem Sicherheits-Zertifizierer VdS.
Wichtig sind weiterhin die bewährten Klassiker: ein fester Stand des
Christbaums, stabile Kerzenhalter, und natürlich brennende Kerzen
niemals unbeaufsichtigt lassen. Viele Bürger nutzen wegen der
Feuergefahr lieber elektrische Lichterketten. Doch auch Elektrik ist
ein häufiger Brandauslöser – zum Beispiel durch Mängel,
Altersschwäche oder überlastete Steckdosen.
Christian Heinisch, Pressesprecher der Kölner Feuerwehr, rät:
„Wenn ein Brand entsteht, nur Löschversuche unternehmen, ohne sich
in Gefahr zu begeben.“ Parallel sollte man dazu immer die Feuerwehr
unter 112 verständigen. Wer die Wohnung oder das Haus verlässt,
sollte immer die Zimmer- oder die Wohnungstür schließen, damit das
Treppenhaus als Fluchtweg rauchfrei bleibt.
Eine weitere häufige Brandursache ist das typische Weihnachts- und
Silvesteressen: Beim Fondue entzündet sich oft das im Topf kochende
Fett – niemals darf dann versucht werden, mit Wasser zu löschen!
Haupt warnt: „Im Fonduetopf hat nur die oberste Fettschicht
Luftkontakt, nur dieser winzige Teil des Fettes brennt. Wird aber bei
einem – fatalen! – Löschversuch Wasser hineingegossen, verdampft
dieses sofort, schießt nach oben und reißt massenweise flüssiges
Fett mit, das sich im Luftkontakt sofort entzündet. Versuche in den
Kölner VdS-Laboratorien zeigen: Schon ein kleines Gläschen Wasser
erzeugt, in brennendes Speisefett geschüttet, eine mehrere Meter hohe
Flamme. Die Zimmerdecke wirft diese Explosion auf die Speisenden
zurück – die Folge sind schwerste Verbrennungen, mindestens! Wenn
also mal das Fondue brennt: Einfach den Deckel drauf. So ersticken Sie
das Feuer in Sekundenschnelle.“
Und die Basis von Silvesterknallern ist Sprengstoff. Jede der tausend
fehlgeleiteten Raketen ist eine gefährliche Brandquelle. Heinisch
erklärt: „Ganz viele machen Feuerwerk. Das geht manchmal daneben.
Balkonbrände sind ein Klassiker in Köln.“
Der Deutsche Feuerwehrverband gibt folgende Tipps für eine
möglichst sichere Silvesterfeier:
Feuerwerkskörper und Raketen sind „Sprengstoff“. Lassen Sie
Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit
wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen
Räumen verboten.
Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das
Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen,
Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot
gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser. Beachten Sie örtliche
Regelungen!
Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand
ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg –
und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete
Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her. Hierbei kann
es zu schwersten Verletzungen kommen!
Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung
möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken-
oder Hosentaschen.
Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren.
Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von
Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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