Folgt auf den Masterplan die Fortsetzung im Masterplan II?
Fortsetzung der Vision
Köln - (ha). Eine Vision wird zehn Jahre alt: Ende November 2008
übergaben die Repräsentanten des Vereins „Unternehmer für die
Region Köln“ der Stadt den „Masterplan Köln“ – eine in
Auftrag gegebene Ausarbeitung von Architekt Albert Speer, die Pläne
für eine künftige gestalterische Entwicklung der Metropole
beinhaltete. EINE DEKADE SPÄTER ZIEHEN DER VEREINSVORSITZENDE PAUL
BAUWENS-ADENAUER UND SEIN STELLVERTRETER ULRICH SOÉNIUS BILANZ. DABEI
SEHEN SIE IN WEITEN TEILEN RAUM FÜR VERBESSERUNGEN.
Die Ausarbeitung des damaligen Konzepts und die Verabschiedung durch
den Rat sei zwar mustergültig gelaufen, doch das Unterfangen leide
unter der Nichtumsetzung vieler Projekte: „Der Mensch soll sich in
der Stadt wohlfühlen. Aber die Aufenthaltsqualität ist in Köln an
vielen Plätzen noch höchst mangelhaft. Wir müssen mehr Platz im
öffentlichen Raum schaffen, auch für Fahrradfahrer und Fußgänger,
die hier zu kurz kommen. Die größte Wunde ist jedoch die
Nord-Süd-Fahrt, die immer noch über der Erde verläuft. Das war
seinerzeit der einzige Fehler in der Vorlage von Speer“, so
Bauwens-Adenauer.
Es gebe zwar positive Entwicklungen, wie etwa am Breslauer Platz oder
am Ottoplatz in Deutz, doch wesentliche Areale seien vernachlässigt
worden. „Ein Problem sind die Ringe. Seit 2012 gibt es für die
Umgestaltung in einen innerstädtischen Boulevard Leitlinien. Passiert
ist jedoch nichts. Auch das Domumfeld ist nicht zufriedenstellend“,
kritisierte Ulrich Soénius. Mit der Zeit seien zudem neue
Herausforderungen entstanden, etwa die Sanierung des Dom Hotels und
des Römisch-Germanischen Museums. „Das wird noch Jahre dauern. Wir
können da nicht nur Weihnachtsmärkte machen.
Es muss etwas geschehen“, so Bauwens-Adenauer und er befürwortet
eine Anpassung des Konzepts an die Gegenwart mittels eines
erweiterten, zweiten Masterplanes. Dieser soll darüber hinaus eine
Ausarbeitung für die Ost-West-Achse der Bahn mit einer unterirdischen
Lösung zwischen dem Rechtsrheinischen und dem Aachener Weiher sowie
einem Fahrradweg in der Mitte der Aachener Straße enthalten. Ferner
sollen zukünftige Wohnanlagen höher konzipiert werden. „Wir bauen
viel zu niedrig. Die zwei- bis dreigeschossigen Gebäude sind eine
enorme Verschwendung von Platz und Raum. Man könnte ohne Problem
sechs- oder siebenstöckige Häuser bauen“, sagte Bauwens-Adenauer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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