Ein Schuhkarton voller Liebe
Freude schenken

Kinder in Rumänien packen ihre Geschenke aus dem „Schuhkarton“ aus. | Foto: Samaritan‘s Purse e.V.
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Seit 1996 sorgt in den ärmsten Regionen der Welt die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ für strahlende Kinderaugen zum Fest der Liebe. In Köln leitet Mirela Enea einen Sammelpunkt. Als 11-Jährige hielt sie selber ein Paket in der Hand.

von Holger Bienert

Köln. Mirela Enea, geboren und aufgewachsen in Rumänien, erinnert sich mehr als 20 Jahre später noch genau, worüber sie sich am meisten gefreut hat in diesem Augenblick: das Barbie-Federmäppchen für die Schule, komplett ausgestattet mit allen Utensilien. „Das war einfach wunderschön. Dieses Gefühl, alles zu haben, was ich brauchte, kannte ich nicht. Das Mäppchen habe ich so geliebt, dass ich es auch noch in der Oberstufe benutzte“, erzählt Enea. Diese Freude auch anderen zu schenken, ist ein Grund, weshalb sie in ihren Schuhkartons immer ein Mäppchen mit einpacke.

„Weihnachten im Schuhkarton“: Als Kind bekam Mirela Enea auch ein Geschenk. | Foto: zVg

Sie weiß, wie sich dieser Moment anfühlt: „Kinder, die diese Päckchen erhalten, haben noch nie etwas Neues ihr Eigen nennen können.“ Nicht selten begleiten die Geschenke ihre kleinen Empfänger jahrelang. Bei Enea ist das der Fall. Das Barbie-Federmäppchen hat mittlerweile zwar ausgedient, aber mit dem geschenkten Kuscheltier, einem schneeweißen Lämmchen, spielen nun ihre eigenen Kinder.

Seit 2007 lebt Enea in Köln. Sie gründete eine Familie und übernahm 2017 einen Sammelpunkt der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ in Sülz. Dort werden die Spenden verpackt für die Abholung zur Weihnachtswerkstatt in Berlin. In der Hauptstadt werden die Pakete noch einmal geprüft und gleichwertig gestaltet, also bei Bedarf aufgefüllt. Fast 400 Pakete sind am Sülzer Sammelpunkt abgegeben worden.
Leider passiert bei den Spenden häufig der gleiche Fehler. „Es werden immer noch gebrauchte Sachen eingepackt. Das ist gut gemeint, aber die Kinder haben in ihrem Leben noch nie ein Geschenk erhalten. Und der Schuhkarton ist eine einmalige Sache. Für andere Aktionen nehmen wir gebrauchte Sachen gerne an. Nur nicht für diese.“

Eine Sache möchte Enea noch loswerden: „Immer wieder kommen Gerüchte auf, dass die Aktion nur ein Fake wäre. Die Pakete kommen bei den Kindern an. Ich war 2013 selber bei einer Verteilung in der Slowakei dabei. Es gibt jedes Jahr viele Fotos und Berichte in den Medien, auf Homepages, in Blogs und Sozialen Medien; zudem kommt es auch oft zu persönlichen Rückmeldungen, wenn jemand eine Karte mit seiner E-Mail-Adresse beigelegt hat.“

Kinder in Rumänien packen ihre Geschenke aus dem „Schuhkarton“ aus. | Foto: Samaritan‘s Purse e.V.

8040 Pakete sind im vergangenen Jahr allein in Köln zusammengekommen. Mittlerweile ist die Sammelaktion für Köln beendet. Aber Päckchenpacker können noch immer mitmachen: Schuhkartons einfach bis zum 12. Dezember direkt an die Zentrale in Berlin senden (Samaritan’s Purse Weihnachtswerkstatt, Haynauer Straße 67A, 12249 Berlin). Alternativ kann jeder einen Online-Schuhkarton schnell und bequem per Mausklick spenden. Die nötigen Infos dafür gibt es unter
online-packen.org

Kinder in Rumänien packen ihre Geschenke aus dem „Schuhkarton“ aus. | Foto: Samaritan‘s Purse e.V.
„Weihnachten im Schuhkarton“: Als Kind bekam Mirela Enea auch ein Geschenk. | Foto: zVg
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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