Niedrigere Tore für höhere Spielfreude
FVM und F-Junioren sind Vorreiter - Der FC stiftet die ersten Netze
(red) Beim Nachwuchs der F-Junioren war folgendes, eigentlich absurdes Spielmuster bislang durchaus von Erfolg gekrönt: Anstoß, Schuss von der Mittellinie, Tor! Das wollte der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) ändern:
„Der durchschnittliche F-Junioren-Torwart hat allein aufgrund seiner Körpergröße keine Chance, einen hoch geschossenen Ball abzuwehren. Dafür sind die Tore zu groß“, erklärt Oliver Zeppenfeld, Jugendbildungsreferent des FVM. Deshalb sollen künftig niedrigere Tore die Zahl der Treffer aus der Distanz deutlich reduzieren. Die Idee haben die Fußballer von den Handballern „geklaut“. Eingehängte Latten kommen dort zur Verkleinerung der Tore bereits seit längerem zum Einsatz – mit durchweg positiven Erfahrungen. Und so befasste sich der FVM seit 2016 in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) mit der Frage, welches die optimale Torhöhe für den F-Junioren-Bereich ist. Eine statistische Auswertung lieferte die Antwort: die durchschnittliche Körpergröße der erwachsenen Torhüter im Verhältnis zur Torhöhe im Herrenbereich (2,44 Meter)übertragen auf die durchschnittliche Größe von F-Junioren-Torhütern! Ergebnis: Das perfekte F-Junioren-Tor muss 1,65 Meter hoch sein – und damit ganze 35 Zentimeter niedriger als das aktuell verwendete Jugendtor. „In Spielen auf dieses Tor verringert sich die Durchschnittsdistanz, von der auf das Tor geschossen wird, signifikant. Die Kinder spielen näher ans Tor heran und erzielen auch mehr Tore“, erläutert Dr. Sebastian Schwab von der DSHS.
Die Erkenntnisse wurden in der vergangenen Spielzeit in einer U8- und U9-Staffel im Kreis Berg bereits mehreren Praxistests unterzogen. „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen von den Vereinsvertretern im Kreis Berg erhalten“, berichtet Oliver Zeppenfeld. Beim „GeißbockCup“ des 1. FC Köln wurde die Studie, mit der der FVM Vorreiter im Deutschen Fußball-Bund ist, jetzt offiziell vorgestellt. Und der FC unterstützte auch gleich die Umsetzung. Alle Vereine im Fußballkreis Köln erhalten über den FC kostenfrei die nötigen Netze, mit denen die Torhöhe verringert wird. 150 Tornetzpaare wurden bereits bestellt und die ersten beim GeißbockCup auch gleich übergeben. „Wir unterstützen die Vereine im Fußballkreis Köln sehr gerne. Ohne den Breitensport und die Jugendförderung in den Vereinen gäbe es auch keinen Profifußball“, so FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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