Gräberfeld für Obdachlose Menschen auf dem Südfriedhof
Im Tod die Würde wahren
Köln - (tau). Schon seit 1997 gibt es in Köln die „Initiative zur
würdigen Bestattung Obdachloser“: „In der Südstadt gibt es
viele Menschen, die sich mit dem Thema Obdachlosigkeit
auseinandersetzen“, erläutert Ingrid Rasch, Mitglied der
Katholische Kirchengemeinde St. Severin. Dies seien zum Beispiel die
Notschlafstelle in der Annostraße, der Vringstreff, die
Obdachlosenseelsorge und der Gubbio Treff. Damals habe man erfahren,
dass viele Menschen, die ohne Wohnung leben, im Todesfall anonym
bestattet worden seien, obwohl sie dies zu Lebzeiten nicht
wollten.
Es wurden Spenden gesammelt, und ein erstes Grabfeld konnte gekauft
werden. „Wir haben uns dann an die Verwaltung gewandt und erreicht,
dass wir auch von dieser Seite aus Unterstützung bekamen. Auch ein
Steinmetz unterstützt uns“, berichtet Rasch weiterhin. Mittlerweile
sind mehrere Grabfelder entstanden, auf dem letzten wurden schon über
300 Urnenbestattungen vorgenommen, nun braucht es ein neues Feld.
Dieses konnte die Initiative von den Ordensschwestern des
Severinsklösterchen übernehmen. Bis 1974 wurden hier
Ordensschwestern bestattet.
Nun wurde das Feld restauriert und neu angelegt. Denn mit der Zusage
der Nutzung durch die Initiative konnte die Restaurierung des Kreuzes
in Angriff genommen werden und auch die dringend erforderliche stabile
Einbetonierung. Unterstützung fand das Anliegen durch die
Friedhofsverwaltung, die städtische Bodendenkmalpflege und das
Grünflächenamt. Die aufwendige Maßnahme wurde von der
Stadtverwaltung finanziert. Die Steinmetzfirma Walk hat sich der
Reinigung und Restaurierung des Kreuzes angenommen.
Die weiterhin aktiv bleibende Interessengemeinschaft besteht aus
Bruder Markus und Schwester Christina von der Obdachlosenseelsorge,
Pfarrer Johannes Krautkrämer, Pfarrer Johannes Quirl, Ingrid Rasch
als Mitglied der Katholische Kirchengemeinde St. Severin Köln,
Pfarrer Hans Mörtter, Evangelische Gemeinde Köln Lutherkirche,
Thomas Kremer vom Kuratorium Deutsche Bestattungskultur und Pater
Johannes Ambach, Johanneshaus. Die Interessengemeinschaft Bestattung
obdachloser Menschen ist unter Telefon 0221/ 9318420 zu erreichen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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