„Dein Veedel ist deine Bühne“
„In unseren Veedeln passiert viel“
Am 23. und 24. September steigt in Köln zum vierten Mal der Tag des Veedels. Dabei präsentieren sich Einzelhändler, Gastronomen und Co. auf besondere Weise. Nur: Was genau dürfen Anwohner vor Ort erwarten? Und wie geht es dem Einzelhandel nach zweieinhalb Jahren Pandemie? Express – Die Woche hat mit Hans-Günter Grawe gesprochen, dem „Handelskümmerer“ der Kölner Werbe- und Interessengemeinschaften.
von Alexander Büge
Herr Grawe, warum braucht Köln den Tag des Veedels?
„Der Tag des Veedels ist wichtig, da die Protagonisten der einzelnen Veedel dabei mehr in den Fokus rücken. Denn in unseren Veedeln passiert im Laufe des Jahres unheimlich viel. Neue Geschäfte kommen dazu, die Ausrichtungen der Unternehmen verändern sich. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass sich Handel, Gastronomie, Dienstleister und Handwerker einmal im Jahr in diesem besonderen Rahmen präsentieren können.“
Wie ist der Kölner Einzelhandel durch die Pandemie gekommen?
„Die Auswirkungen sind nach wie vor zu spüren. Noch immer gibt es gewisse Stundungen und Kredite, die bezahlt werden müssen. Zudem mussten zahlreiche Einzelhändler ihr Geschäft aufgeben. Und weitere werden folgen. Aber zum Glück ist es eben auch so, dass leerstehende Geschäfte relativ schnell neu besetzt werden.“
Welche Aktionen sind beim Tag des Veedels und danach geplant, um den Einzelhandel in Köln zu stärken?
„Das Motto lautet in diesem Jahr: Dein Veedel, deine Bühne. Die Protagonisten vor Ort haben somit die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Das kann kulinarisch, musikalisch oder kulturell sein. Jeder kann sich so darstellen, wie er es für richtig hält.“
Inwiefern ist der Handel im Netz für die Einzelhändler in den Kölner Veedeln von Bedeutung?
„Das Geschäft im Netz ist außerordentlich wichtig, um das eigene Angebot bekannt zu machen. Und zwar nicht nur den Menschen im Veedel, sondern allen Kölnern. Denn wir merken, dass die Leute gerne auch aus anderen Kölner Bezirken zum Einkaufen kommen. Dementsprechend sollte der Händler auch online bestmöglich auffindbar sein.“
Wie gut sind die Kölner Einzelhändler diesbezüglich aufgestellt?
„Da ist noch viel Luft nach oben. Vor rund zwei Jahren gab es eine Studie, die gezeigt hat, wie gut die einzelnen Händler in den Veedeln im Netz und insbesondere auf den Social-Media-Kanälen aufgestellt sind. Rund 75 Prozent hatten zumindest eine eigene Website, auf eine Präsenz in den sozialen Medien verzichteten aber viele. Auch deshalb haben wir uns seitens des Dachverbandes mit dem Thema auseinandergesetzt. Seit dem 1. April bespielen wir konzeptionell das Thema Instagram und Facebook. Über unsere Seiten können wir für interessierte Unternehmen die entsprechenden Reichweiten generieren.“
Wie können Sie ihnen beim digitalen Geschäft außerdem helfen?
„Wir haben unter veedellieben.de eine Online-Veedelsplattform aufgebaut, auf der sich die Stadtteile Rodenkirchen und Lindenthal bereits detailliert präsentieren. Die unterschiedlichen Bereiche wie Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Kunst und Kultur sowie Ehrenamt werden dort übersichtlich dargestellt. Dazu gibt es dort die Gelegenheit, von Aktionen und Events im Veedel zu erfahren. Eine gute Übersicht ist somit garantiert.“
Wie sieht die Plattform idealerweise zum Tag des Veedels 2023 aus?
„Noch in diesem Jahr werden die drei weiteren Stadtteile Rath/Heumar, Zollstock und Sülz/Klettenberg dazukommen. 2024 sollen dann möglichst viele weitere folgen. Der Mehrwert für die Anwohner in den einzelnen Veedeln wird also fortlaufend größer, die Vielfalt offensichtlich und die Frequenz zukünftig hoffentlich erhöht.“
Entdecke dein Veedel
Köln ist eine weltoffene, bunte Stadt. Die Vielfalt spiegelt sich – für jedermann sichtbar – in seinen 86 Veedeln wider.
von Holger Bienert
Am diesjährigen Tag des Veedels können sich Einzelhandel, Dienstleister und sämtliche Organisationen vor Ort wieder in Szene setzen. Unter dem Motto „Dein Veedel, deine Bühne“ bieten sich den Protagonisten vor Ort die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Das kann kulinarisch, musikalisch oder kulturell sein. Jeder kann sich so darstellen, wie er möchte.
Erfahrungsgemäß stellen, wie in den vergangenen Jahren, ortsansässige Interessens- und Werbegemeinschaften ein tolles Event auf die Beine, das zum Bummeln, Stöbern, Shoppen und Verweilen einlädt. Meist kommen Schnäppchenjäger auf ihre Kosten. Auf jeden Fall sorgen Angebote, Rabatt-aktionen der lokalen Händler für ein kurzweiliges Ereignis für die gesamte Familie und eine Entdeckungstour, wie attraktiv das eigene Veedel ist.
So organisiert die IG Severinsviertel am 24. September den „Veedelsmarkt“ auf dem Severinskirchplatz, und knüpft damit fast nahtlos an das Straßenfest „Dä Längste Desch vun Kölle“ an. Der Veedelsmarkt, so Karl-Heinz Walter von der IG, sei gedacht als Treff für Jung und Alt. Die KVB ist vor Ort mit einem Infostand und Hüpfburg vertreten.
Mehr freut es die IG, dass für den „Tag des Veedels“ zukünftig ein fester Termin im Jahres-Festkalender gelten soll. Sprang der „Tag des Veedels“ in den vergangenen Jahren zwischen den Monaten hin und her, soll ab 2023 am letzten Wochenende im April die Veranstaltung stattfinden. Ausgenommen, der 1. Mai fällt auf dieses Wochenende. Dann ist es das vorletzte. Einen Überblick der einzelnen Aktivitäten der Veedel 2022 gibt es online unter veedellieben.de
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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