31 Millionen Euro für Langzeitarbeitslose
Jobcenter Köln erhielt Drittmittel
Köln - (ha). Das Jobcenter Köln erhielt seit 2015 Drittmittel von mehr
als 31,22 Millionen Euro für Projekte, die langzeitarbeitslose
Menschen wieder auf dem Arbeitsmarkt etablieren sollen. Die Gelder
setzen sich aus Zuwendungen des Landes, des Bundes und des
Europäischen Sozialfonds (ESF) zusammen.
Der größte Anteil an Fördersummen mit nahezu 26 Millionen Euro
beanspruchen das „ESF-Bundesprogramm zur Eingliederung
langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter“ (Projektlaufzeit bis
Ende 2020) und das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am
Arbeitsmarkt“ (Projektlaufzeit bis Ende 2018).
Olaf Wagner, Geschäftsführer des Jobcenters, erläuterte die
Beträge und deren Verwendung. „Wir haben zurzeit circa 40.000
langzeitarbeitslose Menschen in Köln, das heißt, Leute, die mehr als
20 Monate arbeitslos sind. Dieses Problem ist nicht so leicht
aufzulösen. Rund 70 Prozent der betreffenden Personen haben keinen
Schul- oder Berufsabschluss. Unser Budget, um diese Menschen wieder an
einen Job heranzuführen, ist begrenzt. Der Jahreshaushalt dafür ist
seit Jahren sinkend. Das Jobcenter muss sich um Drittmittel bemühen
und bewirbt sich daher mit Konzepten um zusätzliche Gelder“,
erklärt Wagner, der vom Erfolg der eingesetzten Gelder überzeugt
ist: „Wir gehen hier etwas andere Wege. In der Regel sind die von
uns vermittelten Kräfte nicht direkt für den Job qualifiziert. Wir
schauen, fernab von den beruflichen Erfahrungen, was der Mensch kann
und was er gerne macht. Unsere Herausforderung war und ist es, bei
Arbeitgebern eine Tür für langzeitarbeitslose Menschen
aufzustoßen.“
Mit dieser Methode konnten bisher 335 Personen in neue, überwiegend
befristete Arbeitsverhältnisse quer durch alle Branchen vermittelt
werden, von denen rund 80 Prozent noch im ursprünglichen
Beschäftigungsverhältnis tätig sind. Über 2.000 weitere Personen
nehmen darüber hinaus an Qualifizierungsprogrammen teil.
Von der Vermittlung und der Förderung des Jobcenters profitiert auch
das Montage-Unternehmen GN-Service in Bocklemünd: „Wir brauchen
Leute, die Arbeitsplätze besetzen. Das ist nicht einfach heute. Sie
können Anzeigen aufgeben und keiner reagiert darauf. Für uns ist vor
allem die Förderung des Jobcenters interessant, die auch ein
professionelles Coaching für die vermittelten Personen beinhaltet“,
berichtet Einsatzkoordinator Stefan Hitz. Als besondere
Trainingsmaßnahmen sieht Jobcenter-Coach und Sozialpädagogin Elke
Kalender unter anderem die Schulung der Kommunikation, die Stärkung
des Selbstbewusstseins, Fremd- und Selbsteinschätzung aber auch die
Freizeitgestaltung der Klientel vor.
Ein Nutznießer des Programms ist Slawomir Adamcyk. Der 49-Jährige
fand bei GN-Service nach langwierigen Gesundheitsproblemen einen
Vollzeitjob. „Die Hauptsache für mich ist, dass ich endlich wieder
Arbeit habe. Ich mache hier alles, was mit Montage zu tun hat, zum
Beispiel Fliesen- oder Bodenlegen. Ich bin hier zufrieden“, erzählt
der ehemalige selbstständige Automechaniker.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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