Alarmierender Polizei-Bericht
Jugendkriminalität in Köln stark gestiegen

Im Jahr 2022 wurden in Köln mehr Jugendliche festgenommen als in den Vorjahren.	
 | Foto: Symbolfoto: Alexander Raths - stock.adobe.com
  • Im Jahr 2022 wurden in Köln mehr Jugendliche festgenommen als in den Vorjahren.
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 Die Jugendkriminalität in Köln und Leverkusen ist deutlich angestiegen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Polizei jüngst veröffentlicht hat. Die Zahlen sind alarmierend, da ausgerechnet bei den unter 14-Jährigen ein Anstieg um mehr als 38 Prozent zu verzeichnen ist.

Köln. Insgesamt weist die Polizeiliche Kriminalstatistik des Jahres 2022 für den Zuständigkeitsbereich der Polizei Köln 137 18 Straftaten und damit 21 28 Taten (+18,07 Prozent) mehr als im Jahr 2021 auf. Im gleichen Zeitraum ermittelte die Polizei 46 48 Tatverdächtige: 6582 mehr als 2021 (+16,64 Prozent).

Diese Zahlen der Gesamtkriminalität spiegeln sich auch in der Entwicklung der Jugendkriminalität in nahezu allen Deliktsbereichen wieder. Denn im Jahr 2022 hat die Polizei Köln 9039 Tatverdächtige unter 21 Jahre ermittelt. Das sind 1816 (+25,14 Prozent) tatverdächtige Jugendliche und Heranwachsende mehr als 2021. Besonders besorgniserregend in disem Zusammenhang: Die Anstiege in den Altersgruppen bis 14 Jahre (+38,41 Prozent) und 14-18 Jahre (+34,39 Prozent) fallen sogar noch deutlicher aus als bei den Heranwachsenden und Erwachsenen. Bei den unter 14-Jährigen stiegen vor allem die Zahlen bei der Gewaltkriminalität (+37,64 Prozen), bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (67,86 Prozent), bei Raub, räuberische Erpressung sowie räuberischen Angriffen auf Kraftfahrer, (272,22 Prozent) und bei Diebstählen (70,87 Prozent).

Grund für den sprunghaften Anstieg sind unter anderem die aufgehobenen Einschränkungen nach der Pandemie, allerdings nicht nur. „Der nun sehr starke Anstieg - das Niveau liegt in vielen Deliktsbereichen deutlich über dem der Jahre 2018 und 2019 - lässt sich mit den Auswirkungen der Pandemie aber nicht alleine erklären“, heißt es in dem Bericht der Polizei. „Der Trend lässt sich alleine mit den polizeilichen Ansätzen weder erklären, noch stoppen.“

Immerhin: Kriminologische Forschungen weisen laut Polizei immer wieder darauf hin, dass die Neigung, rechtliche Grenzen zu überschreiten im Jugendalter überwiegend als entwicklungsbedingte Auffälligkeit zu bewerten ist. Diese nehme mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter ab und wiederhole sich meist nicht.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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