Immer am Ball bleiben
Kindermalwettbewerb: „Comics zeichnen“

Papier ist out! Ohne Computertechnik geht es nicht mehr: Comiczeichner Torsten Odenthal bei der Arbeit. | Foto: Holger Bienert
  • Papier ist out! Ohne Computertechnik geht es nicht mehr: Comiczeichner Torsten Odenthal bei der Arbeit.
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Köln - Lies doch mal ein gutes Buch. Den gutgemeinten Rat kennen viele.
Wie wäre es denn mal mit „lies doch mal einen schönen
Comic“?

Bei den bunten Bildergeschichten mit den Sprechblasen schlugen Eltern,
zumindest früher, gerne die Hände über den Kopf zusammen. Heute
wird ernsthaft diskutiert, ob Comics eine eigene Kunstform darstellen.
1992 nahm die Arbeitsstelle für Graphische Literatur an der Uni
Hamburg ihre Arbeit auf. Sogar seinen Lebensunterhalt kann man damit
bestreiten.

Torsten Odenthal gehört dazu. Er ist Illustrator im Allgemeinen und
Comiczeichner im Speziellen. Gerne gezeichnet habe er schon immer.
„Auch in der Schule. Ich habe mich einfach besser konzentrieren
können, wenn ich nebenbei in mein Matheheft gemalt habe“, erinnert
sich der 43-Jährige. Irgendwann habe er angefangen, Lehrer oder
Mitschüler zu karikieren. „Damit habe ich mir nicht nur Freunde
gemacht. Es gab auch welche, die das nicht so gut fanden“, lächelt
Odenthal. Natürlich habe er Comics gelesen. „Asterix und der
Kupferkessel“ war das erste Exemplar. Schnell fand er auch Gefallen
an Heften wie „Spiderman“ oder „Der Eiserne“, wie Iron-Man
früher noch hieß. In dieser Zeit kreierte Odenthal sein eigenes
Superhelden-Team, jedes Mitglied ausgestattet mit eigenen
fantastischen Kräften.

Aber wie wird man eigentlich professioneller Comiczeichner? Odenthal:
„Ich würde da eher die Frage stellen, warum Kinder mit dem Malen
aufhören? Jeder nimmt irgendwann einen Stift in die Hand und legt
los. Wenn man dabei bleibt, wird man mit der Zeit automatisch immer
besser.“ Bis zu seinem Traumberuf nahm Odenthal beruflich auch
Umwege in Kauf. Er studierte Philosophie in Bonn, arbeitete als
Graphiker bei einer Agentur, kündigte aus einer Festanstellung und
machte sich gemeinsam mit seinem Bruder 2007 selbstständig. Die
Brüder illustrieren unter anderem Bücher und Broschüren, entwerfen
Maskottchen oder zeichnen Storyboards für Werbefilme. Für die
Kinderzeitschrift „Junior“ zeichnen und texten sie die Comicserie
„Fell und Federn“, einen monatlichen Comic-3-Seiter, über die
drei liebenswerten Haustiere Alice, die Katze, Barky, den Hund, und
Elvis, den Kakadu.

Für angehende Comiczeichner habe Odenthal eigentlich nur einen Tipp:
„Dranbleiben und sich von Kritik nicht entmutigen lassen. Es ist
wichtig, dem zu folgen, was Spaß macht.“ Auch der Profi, der seine
Arbeit unterstützt von Computertechnik erledigt, greift beim Zeichnen
stets zu Altbewährtem: „Dieser sinnliche Umgang mit Stift und
Papier ist unersetzlich. Comics und Illustrationen sind ein visuelles
Medium. Da ist es sehr wichtig, sich inspirieren und stimulieren zu
lassen.“ Also, an die Stifte, fertig und los!

Mehr Infos zu Torsten Odenthal und seinen Arbeiten gibt es unter
www.odenthal-illustration.de

- Holger Bienert

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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