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Neues Outdoor-Vorleseprojekt in Köln
Kindern draußen vorlesen

Kinder lernen leichter lesen, wenn ihnen vorgelesen wird. Es gibt so einige Initiativen, die genau das anbieten – jetzt gibt es in Köln ein neues Projekt, das in dieser Form einzigartig ist: Denn Kindern wird draußen, unter freiem Himmel und in der Nähe Offener Bücherschränke vorgelesen. Die Zusammenarbeit von Stiftung Neuer Raum und Kölner Freiwilligen Agentur macht es möglich.

"Aus einer spontanen Idee wurde Wirklichkeit", erinnert sich Simone Krost. Sie ist bei Lesewelten, der Vorlese-Initiative der Kölner Freiwilligen Agentur, Bereichsleiterin und kennt sich bestens aus mit dem Thema Vorlesen. Bücherschränke sind für die sympathische, immer freundliche Frau "Orte der Fantasie" und dass nun gleich vier Offene Bücherschränke in Köln für dieses "Outdoor-Projekt" zur Verfügung stehen, freut Krost und ihr Team besonders. Speziell der erst kürzlich im Park des Bürgerzentrums in Köln Ehrenfeld eingeweihte 1. Kölner Kinder- und Jugendbuchschrank sei ein starkes Signal, wie ernst gleich mehrere Organisationen das Thema Leseförderung nehmen.

Vier Veedel, vier Vorlesestationen

Gleich in vier Veedeln gibt es das neue Angebot - einmal wöchentlich treten dann professionell geschulte Vorleser*innen an, aus Kinderbüchern vorzulesen. Und damit sie auch Platz finden, werden bunte Decken ausgebreitet, auf denen die kids sitzen können. Darum kümmern sich die sogenannten Pat*innen der Bücherschränke, die sich ohnehin um "ihre" Schränke kümmern, sie pflegen und ihre Inhalte sortieren. "Ich finde die Idee klasse", sagt Antje Frings vom Bürgerverein Köln Müngersdorf. Sie kümmert sich schon länger als eine der Verantwortlichen um den Bücherschrank in Müngersdorf und sagt: "Für mich und Tim Thiele war sofort klar, dass wir mitmachen und schauen, dass auch viele Familien von dem neuen Angebot hören und zu uns kommen." Hier auf dem Dorfplatz unterhalb der Pfarrkirche St. Vitalis wird immer freitags um 18 Uhr vorgelesen.

Aber auch Niehl, Holweide und Ehrenfeld sind mit am Start - an anderen Tagen und zu anderen Uhreiten, aber das Prinzip ist überall dasselbe. Rausgehen, hinsetzen, zuhören. Und gern auch kommunizieren. Denn die Lesewelten-Vorleser*innen haben gelernt, dialogisch vorzulesen, wie Bildungsreferentin Franziska Kopp betont. Bewusst Interaktion fördern ist ein Schlüssel zum Erfolg, will man Kindern spannend vorlesen.

Mehrgenerationenhaus in Niehl, Runder Tisch in Holweide

Das Engagement rund um diese so besondere Vorleseaktion ist übrigens ehrenamtlich. Plus diese zwei Besonderheiten: In Holweide ist der Runde Tisch mit dabei – ein Parteien, Vereine und Institutionen übergreifendes Gesprächsforum. Und in Niehl findet das Vorlesen im Innenhof des LEDO Mehrgenerationenhauses statt. "Ich fand es total schön", erzählt Ines Jacob von Stiftung Neuer Raum, "dass hier nicht nur Kinder, sondern auch Senioren dabei waren und wenn manche auch nur geschaut haben, was bei uns so passiert", lacht die Netzwerkerin, die bei der Stiftung die Fäden für diese so besondere Aktion zusammenhält.

Neue Orte für den Austausch aller Bürger

Genau das ist, was Hans-Jürgen Greve, Vorstand der Stiftung Neuer Raum, begeistert. "Schon 2007 habe ich mich mit der Stadt darüber verständigt, dass die Bücherschränke von einer gemeinnützigen Organisation realisiert werden sollten", berichtet der Architekt, der 2023 den 1000. Bücherschrank designte. "Dass wir heute allein in Köln 62 dieser Schränke haben und diese zu neuen Orten des Austauschs wurden, ist das, was ich immer erhofft habe." 2019 gründete er die Stiftung Neuer Raum, die seitdem Kultur an den Offenen Bücherschränken organisiert. "Als wir letztes Jahr mehr von Lesewelten erfuhren, war der Weg zu einem gemeinsamen Engagement nicht mehr weit", freut sich Greve.

Die Bürgerstiftung Köln als Eigentümerin

Und wem gehören eigentlich die Bücherschränke? Eigentümer ist eine weitere Stiftung, die sich seit Jahren um bürgerschaftliches Engagement in Köln kümmert: Die Bürgerstiftung Köln. Im Rahmen ihres Projektes Eselsohr erbringt diese Stiftung die Genehmigung aller Offener Bücherschränke zur Aufstellung. Anschließend übernehmen örtliche Stadtteilinitiativen, Bürgervereine, Schulen, Privatpersonen und andere die Patenschaft für den jeweiligen Bücherschrank in der Nachbarschaft.

Wo wird wann gelesen?

Hier kann man die genauen Vorleseorte und Termine anschauen: https://www.lesewelten-koeln.de/vorort/lesewelten-am-buecherschrank/

LeserReporter/in:

Elke Tonscheidt aus Köln

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