Wechsel bei den „Wilden Füchsen“
Kita-Abschied nach 29 Jahren
Wolfgang Klaes darf man sich wohl als einen glücklichen Menschen vorstellen. Seit 29 Jahren leitet der 65-Jährige die KiTa „Die wilden Füchse“ und ist damit verantwortlich für derzeit 19 Mitarbeiter und 85 Kinder zwischen acht Monaten und sechs Jahren, verteilt auf fünf Gruppen.
von Priska Mielke
Köln. Als Jugendlicher war Klaes in Jugendgruppen aktiv und ihm war schon früh klar, dass ihm „die Arbeit mit Menschen“ wichtig ist. Sein Ziel war zunächst eine Beschäftigung im Jugendbereich, doch letztlich fand er es reizvoller, mit Kindern zu arbeiten, als mit „fertigen“ Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Die Entwicklungspotenziale sind so groß“, schwärmt Klaes, „man sieht, wie aus kleinen Kindern Persönlichkeiten werden.“
29 Jahre lang war Klaes nicht nur für die Organisation des Tagesablaufs, verschiedene Schutzkonzepte und die Verwaltung der KiTa verantwortlich, sondern auch für Elternbildung, Elternnachmittage und Elterngespräche. Außerdem brachte Klaes immer wieder pädagogische Impulse ein. So gab es im Mai zwei Projektwochen zum Thema Wald.
In der KiTa „Die wilden Füchse“ wird zudem ausführlich Karneval gefeiert. Besonders gerne erinnert sich Klaes an die Eltern-Kind-Partys am Mittwoch vor Weiberfastnacht. Da die KiTa eine Teileinrichtung des Bürgerschaftshauses ist, steht dort genug Platz zum Feiern zur Verfügung.
Das Musizieren ist Wolfgang Klaes´ große Leidenschaft und deshalb wird in „seiner“ KiTa auch gerne und viel gesungen. Regelmäßig sind auch KiTa-Kinder zu Gast im benachbarten Seniorenzentrum und erfreuen die Bewohner mit Liedern, die gerade zur Jahreszeit passen. Zweimal wöchentlich kommt eine „Kindergarten-Oma“ (die Oma eines ehemaligen KiTa-Kindes) zum Vorlesen zu den „wilden Füchsen“.
Manchmal ist der KiTa-Alltag allerdings ziemlich anstrengend. „Der Personalmangel schlägt sich natürlich auch bei uns nieder“, gibt Wolfgang Klaes zu. „Man muss schon großen Spaß daran haben, den ganzen Tag mit Kindern zusammen zu sein“, gibt Klaes zu. Wenn er darüber nachdenke, was ihn so lange „auf dem Posten“ gehalten habe, fielen ihm natürlich zuerst die Kinder ein, von denen 90 Prozent aus dem Veedel stammen.
„Unsere Klientel ist sehr bunt gemischt“, sagt Klaes und bemerkt nicht ohne Stolz, dass bei den „wilden Füchsen“ 19 Nationen vertreten sind. Allerdings schaut er auch nicht nur durch die rosarote Brille. Viele Kinder stammen aus Familien mit Armutsproblematik. „Wir leisten auch so eine Art Sozialarbeit hier im Veedel“, räumt Klaes ein. Aber: „Die Nähe zu den Menschen und die familiäre Atmosphäre machen die KiTa aus.“
Seinen letzten Arbeitstag hat Wolfgang Klaes am 17. Juni, dem Tag des großen KiTa-Sommerfestes, das nun auch sein Abschiedsfest ist. Offiziell in Rente geht Klaes dann am 1. Juli und Melanie Monescu, bisher stellvertretende Leiterin, übernimmt. Von ihr wünscht er sich Kontinuität: „Ich würde mir wünschen, dass sie die Einrichtung in dem Sinne, wie wir es bisher gemacht haben, weiterführt.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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