Ausbau nimmt weiter zu
Köln in der Solarrangliste auf Platz 2
Mit dem Solarpaket der Bundesregierung soll der Ausbau der Photovoltaik (PV) in Deutschland vereinfacht werden. Bis zum Jahr 2030 sollen 215 Gigawatt an Photovoltaik installiert sein. Das PV-Potenzial auf Neubaudächern ist enorm.
Wie gut deutsche Metropolen dieses Potenzial bereits nutzen, zeigt der SolarCheck von LichtBlick. Bereits zum vierten Mal in Folge wurden dabei die 14 größten Städte Deutschlands näher untersucht. Der Check erfasst das Verhältnis der Fläche neu errichteter Solaranlagen zu den neu gebauten Dachflächen. Das Ergebnis in diesem Jahr: Der PV-Ausbau kommt in Metropolen deutlich schneller voran. Dabei schneidet Köln besonders gut ab.
Die Rhein-Metropole konnte sich im Vergleich zum letzten SolarCheck klar verbessern und landete mit 73,8 Prozent PV-Fläche auf neuen Dächern auf dem zweiten Platz, gemeinsam mit Dresden. Nur Leipzig war besser. Mit 91,3 Prozent erreicht erstmals eine Metropole einen Solar-Faktor von über 90 Prozent. Essen liegt auf dem vierten Platz (71,3 Prozent), Vorjahressieger Nürnberg verliert sieben Plätze und schafft es nur noch auf Platz acht (48,1 Prozent).
Viel wichtiger: Der Solarausbau in den untersuchten Metropolen wird insgesamt ambitioniert vorangetrieben. Im Durchschnitt liegt der Solar-Faktor bei 51,2 Prozent – rund die Hälfte des PV-Potenzials neuer Dachflächen wird also genutzt. Sieben Metropolen erreichen einen Solar-Faktor von über 50 Prozent, fünf davon liegen deutlich darüber. Erstmals liegt im Ranking keine Metropole bei unter 20 Prozent.
Überhaupt haben sich nur wenige Städte im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert – darunter Frankfurt. In der Mainmetropole kommt der PV-Zubau auf neuen Dachflächen am langsamsten voran (22,8 Prozent). Die Stadt landet damit auf dem letzten Platz.
„Den untersuchten Metropolen gelingt es immer besser, die Solarpotenziale auf Neubauten auszuschöpfen. Wir sind also auf dem richtigen Weg – auch wenn es in einigen Metropolen beim Ausbau weiterhin Luft nach oben gibt“, so Ata Mohajer, Communication Manager bei LichtBlick.
Allerdings gibt es auch schlechte Nachrichten: Bundesweit ist der Bau neuer Dachflächen zum ersten Mal rückläufig. Im Vergleich stehen rund 50 000 Quadratmeter Dachfläche weniger für den PV-Ausbau zur Verfügung. Gründe sind Lieferengpässe und Rohstoffknappheit im Bausektor.
Eine Lösung könnte der Bau weniger Großanlagen sein, die mehr PV-Leistung erzielen. Wie in Bremen (6.): Drei Viertel der neu gebauten PV-Kapazität entfallen hier auf Großanlagen über 100 kWp. Auch in Leipzig und Essen nehmen Großanlagen einen nennenswerten Anteil der neu gebauten PV-Leistung ein.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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