Innovationspreis Behindertenpolitik
Köln zeichnet drei Projekte im Bereich Teilhabe aus

Foto: Symbolfoto: motto - stock.adobe.com

Auch in diesem Jahr wurde der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik (KIB) vergeben. Zum elften Mal wurden bei dieser Gelegenheit Menschen mit und ohne Behinderung mit einem Preis geehrt, die sich für eine Verbesserung der Lebenssituation und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Köln einsetzen. Zur feierlichen Preisverleihung im Forum der Volkshochschule begrüßte Oberbürgermeisterin Henriette Reker rund 200 Gäste. In ihrer Ansprache betonte sie, dass durch den Preis bürgerschaftlich engagierte Menschen mit Behinderung und deren Projekte in Köln stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.

Der 1. Preis ging an das "PIKSL Labor Köln" für das Projekt "Inklusive Usability Tests und Workshops für barrierearme digitale Produkte". Dieser Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Das "PIKSL Labor Köln" spielt eine Rolle bei der Förderung von Barrierefreiheit in der digitalen Welt. Im Rahmen des Projekts werden nicht nur Usability-Tests durchgeführt, sondern auch explorative Workshops, die Menschen mit verschiedenen Einschränkungen aktiv in die Gestaltung barrierearmer, digitaler Produkte einbinden.

Der mit 1.500 Euro dotierte 2. Preis ging an den "Zusammen. Anders. Wohnen. e.V." für das Projekt "Wir gründen eine Wohngemeinschaft, um selbstbestimmt leben zu können". Vier junge Menschen, die aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung auf Hilfen im täglichen Leben angewiesen sind, gründen eine inklusive Wohngemeinschaft. Die Studierenden, die Teil des Projekts sind und ihre Assistenz und Unterstützung anbieten, erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, mietfrei zu wohnen.

Der 3. Preis und 1.000 Euro gingen an das Projekt "SUSHI + SUSHI InFoH", das von der "Summer School inklusiv" der Universität Köln (Kurz: SUSHI) und KuBus e.V. umgesetzt wird. Innerhalb der inklusiven einwöchigen Bildungsangebote im Hochschulkontext der Universität zu Köln setzen sich sieben erwachsene Menschen mit Lernschwierigkeiten und sieben Lehramtsstudierende mit verschiedenen Bildungsangeboten auseinander. Der gemeinsame Lernprozess ermöglicht nicht nur die fachliche Auseinandersetzung, sondern auch sozialen Austausch und Reflexion.

Darüber hinaus würdigten die Jurymitglieder folgende Projekte:

  • Shahrzad e.V. für "Interkulturelles Zentrum Shahrzad"
  • KoKoBe Köln für "KoKoBe TV"
  • LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für "Hürden überwinden"
  • Kopfsprung Köln e.V. für "Schwimmen (lernen) für alle"
  • BühnenKunstSalon Köln für "Next Generation!"

Um den Preis, der von einer siebenköpfigen Jury vergeben wurde, haben sich Akteur*innen und Projekte aus unterschiedlichen Bereichen beworben: Gesellschaft und Soziales, Bildung, Digitale Medien, Wohnen, Gesundheit, Sport, Freizeit sowie Kunst und Kultur. Prominente Mitglieder der Jury waren Shari und André Dietz. Dass aus den Medien bekannte Ehepaar macht sich für eine inklusive Gesellschaft stark.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: Der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik wurde 2008 ins Leben gerufen, um das bürgerschaftliche Engagement von Menschen mit Behinderung und deren Projekte stärker sichtbar zu machen. Sichtbarkeit bedeutet Aufmerksamkeit – sie rückt das Wichtige in den Fokus des politischen und gesellschaftlichen Handelns, was allzu oft nicht die Sichtbarkeit erfährt, die es verdient. Alle zwei Jahre ermöglichen uns die Preisträger*innen einen Einblick in die neuesten Entwicklungen und Innovationen, die es schließlich auch in Verwaltungshandeln umzusetzen gilt.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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