Fläche an Konkurrenz vergeben
Kölner Schausteller bangen um Existenz
von Alexander Büge
Die Kirmes am Deutzer Rheinufer wird vom 28. Oktober bis zum 5. November womöglich zum letzten Mal von der Gesellschaft der Kölner Schausteller durchgeführt. Denn die Stadt vergibt die Fläche im nächsten Jahr wohl an die Konkurrenz.
Die Kirmes wird dann voraussichtlich weiterhin im Frühjahr und im Herbst am Deutzer Rheinufer durchgeführt, allerdings von einem anderen Veranstalter. Für die Besucher ändert sich dadurch auf den ersten Blick nicht viel, doch etwa 130 Kölner Schausteller bangen deshalb um ihre Existenz.
Wer sich die Rechte für die Ausrichtung der Kirmes gesichert hat, gibt die Stadt voraussichtlich am 8. November bekannt. Zahlreiche Kölner Schausteller könnten ihre Buden und Fahrgeschäfte bei der größten Kirmes der Domstadt dann womöglich nicht mehr aufstellen, sollte der neue Veranstalter andere Partner vorziehen.
Allerdings sind die Kölner Schausteller nicht nur deshalb über die bevorstehende Vergabe empört. Schließlich habe man in der Vergangenheit eine halbe Million Euro investiert, um das Areal als Veranstaltungsplatz zu erschließen. Gleise seien entfernt, Leitungen verlegt und Flächen tauglich gemacht worden. Zudem seien Konzepte in stundenlangen Absprachen zu den Themen Lärm, Sauberkeit Verkehr und Sicherheit entworfen worden. Ein neuer Betreiber würde von dieser Expertise nun profitieren, ohne dafür selbst finanziell oder gedanklich tätig geworden zu sein.
Deshalb sei laut der Gesellschaft der Kölner Schausteller nicht gewährleistet, dass die Kirmes in Verantwortung des neuen Veranstalters so reibungslos abläuft wie zuletzt. So habe man beispielsweise für das umfangreiche Sicherheitskonzept eng mit der Polizei und dem Ordnungsamt zusammengearbeitet und in diesem Zuge für die letzte Frühjahrskirmes alleine 93 00 Euro für Sicherheitspersonal investiert.
Warum die Stadt Köln die Fläche überhaupt an einen anderen Veranstalter vergibt, obwohl die Gesellschaft der Kölner Schausteller die Kirmes bereits seit 1996 am Deutzer Rheinufer und insgesamt bereits in den letzten 50 Jahren ausrichtet, ist nicht bekannt. Fest steht nur, dass sich mehrere Veranstalter um die Ausrichtung der Kirmes für das Jahr 2024 beworben hatten.
Gegen die Entscheidung können bis zum 7. November Rechtsmittel eingelegt werden, was die Gesellschaft der Kölner Schausteller auch vor hat. Die Bekanntgabe, wer die Kirmes am Deutzer Rheinufer im nächsten Jahr ausrichten wird, zieht sich deshalb wohl noch einige Wochen hin.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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