Spaziert einer von ihnen auf dem Mond?
Kölns neue Astronauten

Ready to fly: Das Team mit „ESA-Astronaut“-Zertifikaten. Rechts Katherine Bennell-Pegg von der Australian Space Agency.  | Foto: esa
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Blicken wir hier in die Gesichter, die nach der ISS den Mond erobern? Von Köln aus sind fünf Nachwuchs-Astronauten ihrem Traum von einer Mission im All einen großen Schritt näher gekommen: Sie hatten sich gegen 22 500 Konkurrenten durchgesetzt und feierten jetzt bei der ESA in Porz-Wahn den Abschluss ihrer einjährigen Raumfahrt-Ausbildung.
ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher betonte in seiner Ansprache: „Der heutige Tag ist ein bedeutender Meilenstein, da wir den Abschluss einer neuen Klasse von fünf ESA-Astronaut*innen feiern, die nun für künftige Raumflüge qualifiziert sind.“ Und: „Der Zuwachs an frischem Talent und vielfältigen Perspektiven und Kompetenzen stärkt unsere Fähigkeit, durch die Komplexität der Weltraumforschung zu navigieren, und festigt die Rolle der ESA als Vorreiter bei der Gestaltung unserer Zukunft im All.“
Ausgebildet hat das europäische Quintett – ein Spanier, eine Französin, ein Belgier, eine Nordirin und ein Schweizer – kein Geringerer als „Astro-Alex“ Alexander Gerst (47), Kölns ISS-Held und elfter Deutsche im All. Ebenfalls im Team war die Australierin Katherine Bennell-Pegg. Sie hat das Zeug, die erste australische Astronautin in der Geschichte zu werden. Gemeinsam mit ihren europäischen Klassenkameraden hat sie alle Kurse absolviert. Auf dem Lehrplan standen Medizin, Biologie und Physik, aber auch Fitness und Überlebenstraining. Ein Tauchgang in einem zwölf Meter tiefen Becken, in dem die Arbeit in der ISS, aber auch Weltraumspaziergänge simuliert werden können, führte das Team zur NASA nach Houston.
„Letztendlich ist es das, wie man später auf der Raumstation auf einer Mission arbeiten muss und darf, dass man als Crew zusammenkommt und divers verschiedene Fähigkeiten mit reinbringt“, sagte Gerst der „Tagesschau“.
Absolventin Sophie Adenot (41), Ingenieurin und erste Hubschrauber-Testpilotin Frankreichs, wurde nach der Verleihung der Urkunden emotional: „Ich will den Menschen sagen: Wer immer euch erzählt, euer Traum ist zu groß, oder ihr könnt nicht das erreichen, wonach ihr strebt, hört nicht auf die Menschen, die nicht an euch glauben.“
Ein Traum ist leider ein Stück weiter in die Ferne gerückt: an einer Artemis-Mission der NASA wird vorerst kein ESA-Astronaut teilnehmen. Bis spätestens 2028 (mit Artemis 3) will die amerikanische Raumfahrtbehörde wieder Menschen auf den Mond schicken. Partnerland dafür ist Japan. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen ESA und NASA, damit bei einer folgenden Artemis-Missionen ein Europäer dabei ist – und dann Geschichte schreiben kann, wenn er oder sie erstmalig einen Fuß auf den Mond setzt.
Ein „normaler“ Trip ins All ist da viel wahrscheinlicher. Bis 2030 hat die ESA fünf Flüge zur Internationalen Raumstation gebucht. Die fünf Absolventen aus Porz haben also beste Chancen auf einen sagenhaften Blick auf unseren Planeten und ein Kölle ALLaf! (meck./red.)

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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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