Noch 100 Tage bis zu den Spielen von Paris
Kölscher Goldrausch bei Olympia?

Welcher Kölner gewinnt bei Olympia eine Medaille? In etwas mehr als 100 Tagen gibt es die Antwort auf diese Frage.
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Es sind noch circa 100 Tage, bis die Olympischen Spiele von Paris am 26. Juli eröffnet werden. Zahlreiche Athleten haben sich bereits für das größte Sport-Event der Welt qualifiziert. Doch welche davon kommen aus Köln und wie stehen ihre Chancen auf eine Medaille? Express – Die Woche schätzt die Lage gemeinsam mit Experten ein.

von Alexander Büge

Köln. Gute Chancen, mit Edelmetail in die Domstadt zurückzukehren, haben zahlreiche deutsche Mannschaftssportler, von denen einige aus Köln kommen. Dazu gehören vor allem die Hockey-Herren um die Kölner Jean-Paul Danneberg, Mats Grambusch, Tom Grambusch, Johannes Grosse, Thies Ole Prinz und Christopher Rühr, die im letzten Jahr Weltmeister sowie EM-Vierter wurden. Zudem ist auch mit dem Damen-Team samt den Kölnerinnen Nike Lorenz, Julia Sonntag und Pia Mertens zu rechnen, nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei der EM im vergangenen Jahr. „Ich schätze die Männer ein wenig stärker ein als das Damen-Team. Allerdings sind auch sie für mich ein Medaillenkandidat“, sagt Daniel Müller, der Leiter des Olmypia-Stützpunkts NRW/Rheinland. „Beide Teams sind sehr erfahren und befinden sich auf einem ähnlich hohen Level.“

Nicht ganz so gut stehen hingegen die Medaillenchancen für die deutschen Handball-Herren um den Kölner Julian Köster, die bei der Heim-EM im Januar den vierten Platz erreichten. „Die Handballer haben in Paris aus meiner Sicht Außenseiter-Chancen auf eine Medaille“, sagt Müller. „Wenn sie sich im Vergleich zur EM nochmals steigern, könnten sie für eine Überraschung sorgen.“

Neben den Mannschaftssportlern stehen in Paris aber auch einige Individualisten aus Köln im Fokus. So kämpft Boxer Nelvie Tiafack bei den Olympischen Spielen ebenso um eine Medaille wie Säbel-Fechter Matyas Szabo als aktueller Weltranglisten-Achter. „Matyas hat bei den Olympischen Spielen von Tokio mit dem Team den vierten Platz belegt. In Paris will er im Einzel nun eine Medaille gewinnen“, erklärt Müller. „Nelvie hat ebenfalls ein gesundes Selbstbewusstsein, weshalb auch er mit dem Anspruch nach Paris fährt, Edelmetall zu holen. Tatsächlich würde es mich auch nicht überraschen, wenn die beiden mit einer Medaille zurück nach Köln kommen.“

Die deutschen Hockey-Herren wurden im vergangenen Jahr mit vielen kölner Spielern Weltmeister. Auch bei den Olympischen Spielen gehören sie zu den Medaillenfavoriten. | Foto:  WORLDSPORTPICS/Frank Uijlenbroek
  • Die deutschen Hockey-Herren wurden im vergangenen Jahr mit vielen kölner Spielern Weltmeister. Auch bei den Olympischen Spielen gehören sie zu den Medaillenfavoriten.
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Ähnliches gilt für die drei Judoka Miriam Butkereit, Alina Böhm und Anna-Maria Wagner, die in ihrer Sportart zu den besten Athletinnen der Welt gehören. Da Wagner und Böhm beide in der gleichen Gewichtsklasse antreten, wird allerdings nur eine von beiden die Chance bekommen, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Denn das Teilnehmerfeld ist dort bei den einzelnen Disziplinen im Vergleich zu den Europa- oder Weltmeisterschaften deutlich kleiner. Laut Müller ist dadurch aber auch der Spielraum für Überraschungen höher, auch Auslosungen und Tagesform würden eine Rolle spielen. „Gerade in den Kampfsportarten gibt es nur ein kleines Teilnehmerfeld pro Gewichtsklasse“, sagt Müller. „Wenn man dann zwei Kämpfe gewinnt, hat man schon fast eine Medaille.“

Für die bereits qualifizierten Kölner Joshua Hartmann (200 Meter-Sprinter) sowie die beiden Spoho-Studenten Lasse Lührs (Triathlon) und Sarah Voss ist der Medaillengewinn dennoch kaum erreichbar, da die Konkurrenz in ihren Disziplinen kaum zu schlagen ist, selbst wenn die Kölner Athleten bei Olympia ihre bisherigen Bestleistungen überbieten.

Größere Hoffnungen auf eine Medaille bestehen zudem bei einigen kölschen Athleten, die sich derzeit noch nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert haben. So könnte beispielsweise Andreas Mies im Tennis-Doppel in Paris groß aufspielen, da er die French Open an gleicher Stelle bereits zwei Mal gewinnen konnte. Zudem muss man laut Experten auch den beiden Kletterern Yannick Flohé und Hannah Meul zumindest Außenseiterchancen zusprechen.

Zusammengefasst stehen die Aussichten gut, dass sich kölsche Olympia-Athleten und ihre Anhänger während der Spiele von Paris über einen wahren Medaillenregen freuen dürfen. „Köln ist der Kern des Rheinlands im Sport. Und das Rheinland war bei Olympischen Spielen immer schon überproportional vertreten, sowohl was die Teilnehmeranzahl als auch die Medaillenanzahl des deutschen Teams betrifft“, sagt Müller. „Wir sind deshalb optimistisch, dass die Athleten nicht mit leeren Händen zurück nach Köln kommen.“

Die kölschen Teilnehmer

Boxen: Nelvie Tiafack
Fechten: Matyas Szabo
Handball: Julian Köster
Hockey: Jean-Paul Danneberg, Mats Grambusch, Tom Grambusch, Johannes Grosse, Thies Ole Prinz, Christopher Rühr, Nike Lorenz, Julia Sonntag, Pia Mertens
Leichtathletik: Joshua Hartmann
Triathlon: Lasse Lührs
Turnen: Sarah Voss

Sie haben noch die Quali-Chance

Boxen: Stephanie von Berge, Salah Ibrahim
Breaking: Mario Eckel
Fechten: Larissa Eifler
Judo: Miriam Butkereit, Alina Böhm, Anna-Maria Wagner
Klettern: Yannick Flohé, Hannah Meul
Leichtathletik: Kai Kazmirek, Torben Blech, Majtie Kolberg
Radsport: Nils Politt, Tim Torn Teutenberg, Lea Lin Teutenberg
Tennis: Andreas Mies

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Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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