Spielzeugmuseum in Köln-Stammheim weiterhin geöffnet
Komm, spiel mit mir
Stammheim. (dc) Wenn man den großen Raum des Stammheimer Spielzeugmuseums in der Gisbertstraße betritt, fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. In früheren Jahren war dies einmal eine Bäckerei, wie die Eheleute Rindfleisch, die Betreiber des einzigen Museums in Stammheim verraten.
Man kann den Blick schweifen lassen und überall kleine und große Raritäten entdecken. Schön geordnet nach Themen und herrlich bunt anzuschauen.
Ein großer Teddybär sitzt hinter dem Lenkrad eines offenen Sportwagens. In einer Raumecke steht ein alter Küchenofen mit Küchengeräten, die schon Oma benutzt hat. An den Wänden laden Vitrinen mit kuriosem Blechspielzeug und einer Sammlung von Magarinefiguren zum Verweilen ein. Sehr lange ist es her, dass diese kleinen, elfenbeinfarbigen Figuren als Werbegeschenke beim Kauf von einem Pfund Margarine verteilt wurden. Von der Decke baumeln handgefertigte Marionetten aus Tschechien.
Kaufmannsläden zeigen ihr großartiges Warensortiment und quer durch das Museum reiht sich eine Kolonne aus Puppenwagen mit ihren lauteren Fahrgästen aneinander, bereit jeden Moment loszufahren.
Auf einem großen Sofa rekeln sich allerlei Plüschfiguren und Teddys. Eine große, damenhaft angezogen Puppe mit Hut schaut keck den Besucher oder die Besucherin an. Von einem Regal winken die Mainzelmännchen herunter.
Seit vielen Jahren betreibt das Ehepaar Rindfleisch das Stammheimer Spielzeugmuseum. Doch wie kam es dazu, eine so umfangreiche Sammlung anzulegen? „Das ist eine lange Geschichte“, erzählt Helgard Rindfleisch und ihr Mann Georg nickt bekräftigend. „Die Einweihung des Museums war im Jahr 2002. Die Sammelleidenschaft hat mit einem kleinen Löwen aus Blech begonnen. Den hat mein Mann von einer Dienstreise aus London mitgebracht. Das war der Anfang der Blechspielzeugsammlung und hat sich dann immer weiterentwickelt. Vieles was man hier sieht ist aus Familienbesitz. Besonders die Steiff Tiere und die Puppen.“
Zu den ältesten Sammlerstücken gehört eine aus Bleifiguren bestehende Jagdgesellschaft aus der Zeit um 1900, die Georg Rindfleisch von seinem Großvater übernommen hat und wertvolle Kinderbücher aus dieser Zeit.
Besonders stolz ist Georg Rindfleisch auf ein mehr als hundert Jahre altes Fernrohr, dass er von seinem Ur-Großvater geerbt hat. Es stammt aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871. Dieser war als Leutnant in Frankreich stationiert.
Das Spielzeugmuseum in Stammheim ist wahrlich ein besonderer Ort. Ein Ort, der Erinnerungen weckt und Grüße aus der Kindheit ins hektische Jetzt versendet.
Termine für eine Besichtigung können bei Familie Rindfleisch unter der Telefonnummer 0221-661358 vereinbart werden. Wegen der Corona-Beschränkungen ist zurzeit nur eine Person zulässig. Der Eintritt ist frei.
LeserReporter/in:Dirk Conrads aus Köln |
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